Previous post Next post

Das System von Bretton Woods | Lexikon der Finanzwelt mit Ernst Wolff

Geld regiert die Welt. Nur, wer regiert das Geld?

Wirtschaftsjournalist Ernst Wolff erklärt Begriffe, Mechanismen und Gesetze aus der Finanzbranche, die uns täglich als alternativlos verkauft werden, aber nur Wenige verstehen. Das soll sich ändern! Lexikon der Finanzwelt erklärt uns heute: „Das System von Bretton Woods“.

Der Zweite Weltkrieg von 1939 bis 1945 hat die Machtverhältnisse auf unserem Planeten grundlegend verändert. Vor dem Krieg hatte Großbritannien mehrere hundert Jahre lang mit seinem Kolonialreich – dem britischen Empire – einen Großteil der Welt beherrscht und das britische Pfund zur weltweit wichtigsten Währung gemacht.

Damit war es am Ende des Zweiten Weltkrieges vorbei. Großbritannien war hoch verschuldet, die Wirtschaft lag am Boden und der Zerfall des Empires war nur noch eine Frage der Zeit.

Gleichzeitig hatte ein anderes Land einen kometenhaften Aufstieg hinter sich: Die USA verfügten über die stärkste Wirtschaft, die größten Goldvorräte, das schlagkräftigste Militär und besaßen als erstes und damals einziges Land die Atombombe.

Die USA hatten allerdings ein Problem: Die Überproduktion. Die amerikanische Wirtschaft produzierte mehr Waren, als der heimische Markt aufnehmen konnte. Was sie also brauchten, waren Märkte, auf denen sie diese Waren loswerden konnten.

Zu diesem Zweck fasste die Regierung in Washington einen Plan: Im Sommer 1944 lud sie die Vertreter von 42 Ländern zu einer Konferenz nach Bretton Woods, einem kleinen exklusiven Skiort an der amerikanischen Ostküste. Heute wissen wir, dass das Ganze im Grunde nur eine Schauveranstaltung war: Die Vertreter der USA und Großbritanniens hatten sich nämlich in den Jahren zuvor mehrmals zu Geheimverhandlungen getroffen und die wichtigsten Beschlüsse längst festgelegt.

Auf dieser Konferenz tat die US-Regierung etwas, was keine Regierung zuvor getan hatte: Sie machte die eigene Währung zur weltweiten Leitwährung. Dazu wurde der US-Dollar an Gold gebunden, und zwar zum Preis von $ 35 je Feinunze. Außerdem wurden alle anderen Währungen der Welt zu festen Wechselkursen an den Dollar gebunden.

Das Ergebnis dieser Beschlüsse war, dass die USA in den folgenden Jahrzehnten fast alle Märkte der Welt – mit Ausnahme der Planwirtschaften der Sowjetunion und ihrer Satellitenstaaten – mit ihren Waren und ihrer Währung überschwemmen konnten.

Ganz wesentlich ist dabei folgender Punkt: Obwohl der Dollar globale Leitwährung wurde, gab es auch nach 1944 nur eine einzige Organisation, die ihn schaffen durfte – die 1913 gegründete US-Zentralbank Federal Reserve, die sich bis heute im Besitz der reichsten Bankiersfamilien der USA befindet.

Das heißt: Das Bretton-Woods-System hat einer kleinen Gruppe sehr wohlhabender Menschen in den USA dazu verholfen, das globale Finanzsystem der eigenen Währung zu unterwerfen und sich auf diese Weise weltweit in einem nie dagewesenen Ausmaß zu bereichern.

Dieser undemokratische – oder besser gesagt: anti-demokratische – Charakter des Bretton-Woods-Systems ist übrigens kein Zufall: Die Idee zu einer globalen Leitwährung stammte nämlich gar nicht aus den USA, sondern von einem deutschen Nationalsozialisten. Der Mann hieß Walther Funk, war unter Adolf Hitler Reichswirtschaftsminister und Reichsbankpräsident und hatte in den Dreißiger Jahren den Plan entwickelt, die Reichsmark zu weltweiten Leitwährung zu machen.

Etwa 20 Jahre nach der Konferenz von Bretton Woods – Mitte der Sechziger Jahre – zeigte sich, dass das System einen entscheidenden Schwachpunkt hatte: Dadurch, dass immer mehr US-Dollars gedruckt wurden und in aller Welt kursierten, die Goldmenge in den Tresoren der USA aber nur sehr langsam wuchs, entstand zwischen Dollar und Gold ein immer größeres Missverhältnis... hier weiterlesen: https://bit.ly/3lmef1B

Die Zeit ist reif für ein demokratisches Geldsystem!

Ernst Wolff arbeitete u. a. als Journalist, Dolmetscher und Drehbuchautor. Die Wechselbeziehung von Wirtschaft und Politik, mit der er sich seit vier Jahrzehnten beschäftigt, ist für ihn gegenwärtig von höchster Bedeutung: "Die Finanzkrise von 2008 und die Eurokrise waren nur die ersten Vorboten eines aufziehenden globalen Finanz-Tsunamis, in dem der IWF und seine Verbündeten auch in Deutschland zu Maßnahmen greifen werden, die wir uns heute noch nicht vorstellen können."

Die Videos vom Wirtschaftsexperten Ernst Wolff sollen dem Zuschauer als umfassendes, audiovisuelles Finanzlexikon dienen. Komplexe Begriffe und Sachverhalte aus den oft undurchsichtigen Weiten der globalen Finanzwelt, werden auf ihren Wesenskern reduziert und auch für den Laien in verständlicher Weise erklärt.

Abonniere hier den YouTube Kanal von Ernst Wolff:
http://bitly.ws/atdK​​

Hier zum Buch "Wolff of Wall Street: Ernst Wolff erklärt das globale Finanzsystem":
https://amzn.to/2T3lfTq​​

Ernst Wolff auf
Facebook: https://www.facebook.com/WolffErnst/​​
Twitter: https://twitter.com/wolff_ernst​
Full story here Are you the author?
Ernst Wolff
Ernst Wolff (* 1950 in Südostasien) ist ein deutscher Autor und Journalist. Sein Schwerpunkt ist die Kritik des globalen Finanz- und Geldsystems, besonders der Rolle des IWF, der Weltbank, der Federal Reserve, des Bretton-Woods-Systems und des weltweit verbreiteten Fiatgeldes.
Previous post See more for 2.) Ernst Wolff Next post
Tags: ,,

Permanent link to this article: https://snbchf.com/video/wolff-das-system-von-bretton-woods-lexikon-der-finanzwelt-mit-ernst-wolff/

Leave a Reply

Your email address will not be published.

You may use these HTML tags and attributes: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>

This site uses Akismet to reduce spam. Learn how your comment data is processed.