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Cum-Ex | Lexikon der Finanzwelt mit Ernst Wolff

Geld regiert die Welt. Nur, wer regiert das Geld?

Wirtschaftsjournalist Ernst Wolff erklärt Begriffe, Mechanismen und Gesetze aus der Finanzbranche, die uns täglich als alternativlos verkauft werden, aber nur Wenige verstehen. Das soll sich ändern! Lexikon der Finanzwelt erklärt uns heute: „Cum-Ex“.

Wer Aktien kauft, beteiligt sich damit am Grundkapital einer Aktiengesellschaft, kurz AG genannt. Entwickelt sich das Geschäft der AG positiv, dann profitiert der Aktionär doppelt: Zum einen steigt der Kurs der Aktie, sie wird also wertvoller, zum anderen erhält er einen jährlichen Anteil am Reingewinn des Unternehmens – die Dividende.

Um die Höhe dieser Dividende festzulegen, kommen die Aktionäre einmal im Jahr zu einer Hauptversammlung zusammen. Am Tag nach der Hauptversammlung, dem Dividenden-Stichtag, erfolgt dann die Ausschüttung.

Vor dieser Ausschüttung notiert die Aktie „cum dividende“ (vom lateinischen Wort cum = mit), nach der Ausschüttung „ex dividende“ (vom lateinischen Wort ex = ohne).

Bei der Ausschüttung zahlen deutsche AG’s ihren Aktionären aber nicht den Gesamtbetrag aus, sondern – nach geltendem Steuerrecht – nur 75 Prozent davon aus. Die restlichen 25 Prozent gehen als Kapitalertragssteuer direkt an das Finanzamt.

Für private Anleger ist die Sache damit erledigt. Bei institutionellen Investoren wie Fonds oder Banken ist das anders. Sie können sich die Kapitalertragsteuer wieder zurückzahlen lassen, weil Dividenden für sie steuerfrei sind. Diese Rückerstattung haben sich einige Investoren in der Vergangenheit aber nicht nur einmal, sondern zweimal, dreimal oder sogar noch häufiger auszahlen lassen, und zwar mit Hilfe des Leerverkauf-Prinzips. Zur Erläuterung: Ein Leerverkäufer verkauft etwas, das er nicht besitzt, um es zu einem späteren Zeitpunkt zu einem niedrigeren Preis zu kaufen.

Bei Cum-Ex hat das folgendermaßen funktioniert:

Ein Leerverkäufer verkaufte vor der Hauptversammlung eine Aktie mit Anspruch auf Dividende (also „cum“), beschaffte sich die Aktie aber erst nach der Hauptversammlung (also „ex“), weil sie zu diesem Zeitpunkt günstiger war, und leitete sie erst dann an den Käufer weiter.

Da sowohl der Leerverkäufer als auch der ursprüngliche Aktienbesitzer zum Zeitpunkt der Hauptversammlung, also des Wechsels von cum zu ex, juristisch als Eigentümer der Aktie galten, konnten sich beide eine Kapitalertrags-Steuerbescheinigung ausstellen lassen und sie dem Finanzamt vorlegen. Auf diese Weise zahlte das Finanzamt das Doppelte dessen zurück, was es von der AG erhalten hatte.

Wurden bei diesem sogenannten Dividenden-Stripping weitere Leerverkäufer am Vorgang beteiligt, stieg der dem Staat entzogene Betrag auf ein Mehrfaches an. Auf diese Weise haben sich professionelle Investoren jahrelang in den Besitz von Steuergeldern gebracht, die ihnen eigentlich nicht zustanden, und das in immensem Ausmaß: Dem deutschen Staat sind dadurch allein von 2001 bis 2016 über 30 Milliarden Euro entgangen.
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Die Zeit ist reif für ein demokratisches Geldsystem!

Ernst Wolff arbeitete u. a. als Journalist, Dolmetscher und Drehbuchautor. Die Wechselbeziehung von Wirtschaft und Politik, mit der er sich seit vier Jahrzehnten beschäftigt, ist für ihn gegenwärtig von höchster Bedeutung: "Die Finanzkrise von 2008 und die Eurokrise waren nur die ersten Vorboten eines aufziehenden globalen Finanz-Tsunamis, in dem der IWF und seine Verbündeten auch in Deutschland zu Maßnahmen greifen werden, die wir uns heute noch nicht vorstellen können."

Die Videos vom Wirtschaftsexperten Ernst Wolff sollen dem Zuschauer als umfassendes, audiovisuelles Finanzlexikon dienen. Komplexe Begriffe und Sachverhalte aus den oft undurchsichtigen Weiten der globalen Finanzwelt, werden auf ihren Wesenskern reduziert und auch für den Laien in verständlicher Weise erklärt.

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Ernst Wolff
Ernst Wolff (* 1950 in Südostasien) ist ein deutscher Autor und Journalist. Sein Schwerpunkt ist die Kritik des globalen Finanz- und Geldsystems, besonders der Rolle des IWF, der Weltbank, der Federal Reserve, des Bretton-Woods-Systems und des weltweit verbreiteten Fiatgeldes.
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