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Aktien Schweiz: SMI hält die Gewinne

So soll EZB-Präsidentin Christine Lagarde die EU-Regierungschefs wegen der Coronavirus-Krise vor einem extremen Schock für die Wirtschaft gewarnt haben. Ohne koordiniertes Vorgehen werde Europa ein Szenario erleben, das viele an die grosse Finanzkrise 2008 erinnern werde, sagte Lagarde am Dienstagabend laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg während einer Telefonkonferenz des EU-Rats. Schritte der EZB hätten wohl Folgen auf den Frankenkurs, und die Schweizerische Nationalbank könnte unter Umständen rasch reagieren.

Der SMI gewinnt um 11.00 Uhr 1,22 Prozent auf 9’308,53 Punkte; er bewegte sich seit Handelsbeginn in einer Bandbreite zwischen 9’230 und 9’374 Stellen auf und ab. Der SLI, der die 30 wichtigsten Werte umfasst, steigt um 1,09 Prozent auf 1’398,56 und der breite SPI um 1,14 Prozent auf 11’356,30 Zähler.

Händler warnen allerdings davor, allzu viel auf die aktuellen Avancen zu geben. Bekanntlich hatte der Markt am Vortag nach einem Vormittag mit starken Gewinnen diese bis Handelsschluss vollständig eingebüsst.

Gleichwohl ist von Analysten zu hören, dass die Marktteilnehmer von einem übertriebenen Optimismus zu einem übertriebenen Pessimismus gewechselt seien – und es nun zu einer Gegenbewegung komme. Es hätten Rezessionsängste kursiert, welche aber wohl übertrieben seien, zumal die Zentralbanken und die Regierungen weitere fiskalpolitische Massnahmen planten. “Diese könnten die Wirtschaft stabilisieren und eine globale Rezession vermeiden”, heisst es in einem Kommentar von Amundi.

Aktuell notieren 26 der 30 SLI-Werte im Plus. Angeführt wird das Gewinnerfeld von den UBS-Papieren, die um 3,1 Prozent zulegen, sowie von den Julius-Bär-Aktien (+2,6%). Und auch CS (+2,3%) rangieren bei den grössten Gewinnern. Händler sprechen eben von einer weiteren Gegenbewegung. Denn die Kurse der Bankentitel sind beim Ausverkauf besonders stark unter die Räder gekommen und führen mit Einbussen zwischen 20 und 30 Prozent seit Anfang Jahr die entsprechende Verliererliste an. Deshalb griffen erste Investoren bei Bankaktien wieder zu, wobei einstellige Kurse bei den Grossbanken für risikobereite Anleger offenbar verlockend seien. Bereits am Vortag konnten die Titel in einem stabilen Gesamtmarkt zulegen.

Gefragt sind auch die Zykliker ABB (+2,6%), Kühne+Nagel (+2,4%) und Adecco (+2,1%). Mit Nestlé, Swisscom und Novartis, die zwischen 1,4 und 1,7 Prozent anziehen, befinden sich aber auch ausgesprochen defensive Titel weit vorne im Tableau.

Das kleine Verliererfeld wird derweil mit grossem Abstand von AMS (-6,3%) angeführt. Die Titel leiden Händlern zufolge unter dem tiefen Bezugspreis für die Kapitalerhöhung zur Finanzierung der Osram-Übernahme. Dieser sorge für rote Köpfe, heisst es. Bestehende Aktionäre müssten viel Geld in die Hand nehmen, um eine Verwässerung zu verhindern.

Verluste erleiden ausserdem Alcon (-2,0%), Geberit (-1,7%) und Richemont (-0,5%). Bei Geberit wirken sich nach der Zahlenvorlage vom Vortag negative Analystenkommentare aus. So haben gleich drei Institute ihre Verkaufsempfehlungen bestätigt und zum Teil das Kursziel gesenkt. Die Aktie sei angesichts der Herausforderungen nach wie vor zu hoch bewertet, lautet der Tenor.

Am breiten Markt richtet sich der Fokus auf Gesellschaften, die Zahlen vorgelegt haben. Dabei vermochten SF Urban Property (+2,0%) Schmolz+Bickenbach (+0,9%) und Plazza (+0,7%) mehr zu überzeugen als IVF Hartmann (-0,6%).

Für Gesprächsstoff sorgen ausserdem der “Pennystock” Relief Therapeutics mit einem Kurssprung um 125 Prozent, nachdem die Gesellschaft in einer Mitteilung Hoffnungen auf einen kommerziellen Erfolg im Zusammenhang mit dem Coronavirus geweckt hat.

rw/ys

(AWP)

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