Die Schweizerische Nationalbank hat vor einem halben Jahr den SNB-Leitzins eingeführt, weil der zuvor verwendete Referenzzins Libor ein Ablaufdatum hat. Seither haben die Währungshüter den Saron im Fokus. Dieser soll von den Marktteilnehmern nun konsequenter verwendet werden.
Für die Finanzmärkte sei diesbezüglich insbesondere ein Saron-basierter Swapmarkt wichtig, sagte SNB-Direktoriumsmitglied Andrea Maechler am Donnerstag laut Redetext zur geldpolitischen Lagebeurteilung. Bisher sei jedoch die Handelsaktivität, und damit die Liquidität in Saron-Swaps, gering geblieben.
Das werde sich ändern, sobald vermehrt Saron-basierte Kreditprodukte angeboten würden. Für eine erfolgreiche Ablösung des Libors sei daher die Entwicklung solcher Produkte zentral. “Nun liegt es an den Marktteilnehmern, die Zeit bis Ende 2021 für die verbleibenden Umstellungsarbeiten zu nutzen”, betonte die SNB-Direktorin.
Am Repomarkt aktiv
Wie Maechler weiter verriet, musste die SNB in der ersten Novemberwoche “punktuell” am Repomarkt aktiv werden, um den Saron nahe am SNB-Leitzins von -0,75 Prozent zu halten. Hintergrund waren die per 1. November erhöhten Freibeträge, ab denen Banken für ihr bei der SNB geparktes Geld Negativzinsen bezahlen müssen.
Die Liquiditätsnachfrage habe in der Folge – und wie erwartet – in der ersten Woche zu höheren Handelsvolumen und zu einem leichten Anstieg des Saron und anderer kurzfristiger Reposätze geführt, blickte Maechler zurück. Der Franken-Repomarkt habe über die Umstellung hinweg einwandfrei funktioniert, hielt die SNB-Direktorin fest.
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