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Mindestreserve | Lexikon der Finanzwelt mit Ernst Wolff

Geld regiert die Welt. Nur, wer regiert das Geld?

Wirtschaftsjournalist Ernst Wolff erklärt Begriffe, Mechanismen und Gesetze aus der Finanzbranche, die uns täglich als alternativlos verkauft werden, aber nur Wenige verstehen. Das soll sich ändern! Lexikon der Finanzwelt erklärt uns heute: „Mindestreserve“.

Es gibt eine Erklärung des Mindestreserve-Prinzips, die in etwa folgendermaßen lautet: Banken nehmen das Geld von Einlegern und Sparern entgegen und vergeben es in der Form von Krediten an andere Kunden. Da man im Laufe der Zeit festgestellt hat, dass nicht alle Einleger und Sparer ihr Geld auf einmal zurückfordern, hat man den Banken erlaubt, mehr Geld zu verleihen als in Form von Einlagen und Sparguthaben vorhanden ist und nur eine Mindestreserve zurückzubehalten.

Eine solche Erklärung wird heute noch an vielen Schulen verbreitet, findet sich in zahlreichen Fachbüchern und sogar in den Publikationen diverser Zentralbanken. Sie hat allerdings ein Problem: Sie hat mit der Wirklichkeit des heutigen Bankwesens nichts zu tun.

Diese Wirklichkeit sieht so aus: Wenn eine Bank einen Kredit vergibt, dann muss sie dazu nicht auf vorhandenes Geld zurückgreifen. Sie kann das für den Kredit notwendige Geld ganz einfach aus dem Nichts heraus schaffen. Gilt wie zum Beispiel in der Eurozone ein Mindestreservesatz von 1 Prozent, dann muss die Bank der Zentralbank nach der Ausstellung des Kredits innerhalb eines festgesetzten Zeitraumes einen entsprechenden Betrag überweisen. Dieser Betrag aber entspringt nicht dem Kredit, die Bank muss ihn noch nicht einmal besitzen, sie kann ihn sich zum Beispiel von einer anderen Bank leihen.

Warum, fragt man sich dann, wird die falsche Darstellung des Mindestreserve-Prinzips noch immer verbreitet? Ein Grund dafür könnte historisches Unverständnis oder besser gesagt: historisches Halbwissen sein, denn die Erklärung ist ja vor langer Zeit einmal – zumindest in Ansätzen – zutreffend gewesen.

Werfen wir dazu einen Blick zurück in die Geschichte: Geld und Banken hat es nicht immer gegeben, sie haben einen langen Entwicklungsprozess durchgemacht. Auf einer bestimmten Stufe dieses Prozesses wurde das Papiergeld eingeführt, aus dem später die Banknoten hervorgegangen sind. Der Wert einer solchen Banknote entsprach anfänglich einer bestimmten Menge eines Edelmetalls oder dem Wert einer oder mehrerer Münzen.

Tatsächlich hat man mit der Zeit festgestellt, dass man mehr Papiergeld vergeben konnte als durch Edelmetalle oder Münzen gedeckt war, weil deren Besitzer sie oft lange Zeit bei der Bank beließen. Diese Erkenntnis hat vor allem den damaligen Herrschern gefallen, denn die führten ständig Kriege und mussten diese ja finanzieren.

Also führten sie – zusammen mit den Banken – das Prinzip der Mindestreserve ein – aber zu einer Zeit, in der Geld ausschließlich in der Form von Münzen und Noten – also als Bargeld – existierte.

Seitdem aber hat sich das Bankensystem extrem verändert. Zum Papiergeld ist das Buchgeld hinzugekommen, das heute hauptsächlich in Form von elektronischem Geld existiert. Zudem leben wir seit etwa einem halben Jahrhundert in einer Welt, in der Geld an keinen physischen Wert mehr gebunden ist... hier weiterlesen: https://bit.ly/3tqlbgY

Die Zeit ist reif für ein demokratisches Geldsystem!

Ernst Wolff arbeitete u. a. als Journalist, Dolmetscher und Drehbuchautor. Die Wechselbeziehung von Wirtschaft und Politik, mit der er sich seit vier Jahrzehnten beschäftigt, ist für ihn gegenwärtig von höchster Bedeutung: "Die Finanzkrise von 2008 und die Eurokrise waren nur die ersten Vorboten eines aufziehenden globalen Finanz-Tsunamis, in dem der IWF und seine Verbündeten auch in Deutschland zu Maßnahmen greifen werden, die wir uns heute noch nicht vorstellen können."

Die Videos vom Wirtschaftsexperten Ernst Wolff sollen dem Zuschauer als umfassendes, audiovisuelles Finanzlexikon dienen. Komplexe Begriffe und Sachverhalte aus den oft undurchsichtigen Weiten der globalen Finanzwelt, werden auf ihren Wesenskern reduziert und auch für den Laien in verständlicher Weise erklärt.

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Hier zum Buch "Wolff of Wall Street: Ernst Wolff erklärt das globale Finanzsystem":
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Ernst Wolff
Ernst Wolff (* 1950 in Südostasien) ist ein deutscher Autor und Journalist. Sein Schwerpunkt ist die Kritik des globalen Finanz- und Geldsystems, besonders der Rolle des IWF, der Weltbank, der Federal Reserve, des Bretton-Woods-Systems und des weltweit verbreiteten Fiatgeldes.
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29 comments

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  1. Mr. Joshua

    Großartig. Und jetzt fragt man sich als Arbeitnehmer, warum man 40h die Woche für ein paar Kröten puckeln soll.

    1. Zu Kunft?

      Die Frage hab ich mir schon vor 20 Jahren gestellt

    2. Vohanji

      @Zu Kunft? Wenn die Banken so coole Möglichkeiten haben, Geld aus dem Nichts zu schöpfen und damit unerhörte Gewinne erzielen können, warum kaufen Sie dann nicht einfach ein paar Bankaktien?

    3. Mr. Joshua

      @Vohanji von nichts kommt nichts.

    4. Karl Kaiser

      Das haengt von der jeweiligen Regierung bzw dem S<ystem ab. Du kannst fuer "unser aller Wohlstand" buckeln… in dem du reichlich Stezern und Abgaben zahhlst.. Oder du buckelst fuer den "Aufbau ddes Sozialismus". In beiden Faellen landet dein Geld in den Taschen anderer

    5. Mr. Joshua

      @Karl Kaiser für unser aller Wohlstand ich lach mich tot. Was wird denn mit den Steuergeldern gemacht? ? Es werden Politiker bezahlt, die dann Gesetze entwerfen, so dass man noch mehr Steuern und Abgaben hat. Toller Trick

  2. Michael S

    Klasse wie immer, Vielen Dank für Ihre Beiträge!!!

    Gold wird immer wichtiger für uns Kleinanleger, gerne auch als eigene Mindestreserve ?

    1. Roni von Oben

      Erinnert noch an so Bücher von Jack London, wo dann eine Unze gegen ein Dutzend Eier getauscht wurde 🙂 Essen war dann wohl doch wichtiger.

  3. Vohanji

    Wolff möchte hier grundsätzlich das darstellen, was in der modernen Makroökonomie schon lange Konsens ist. Das macht er aber recht umständlich.

    Die Banken können Giralgeld aus dem Nichts bei der Kreditvergabe schaffen. Ob sie daraus Gewinn schöpfen ist von der Konkurrenzsituation abhängig, und die ist zunehmend krass.

    Die Vollgeldinitiative in der Schweiz möchte den Banken dieses Geldschöpfungsprivileg streichen. Das ändert im Endeffekt gar nichts. Die Zentralbank stellt den Banken das Geld dann ohne Sicherheiten und ohne Zinsen zur Verfügung. Tut sie das nicht, dann wird die Kreditvergabe in einer Volkswirtschaft beeinträchtigt.

    Wolff ist hier auf dem Holzweg.

    1. Yeezus77

      Ich denke dann hast du den Beweggrund nicht ganz verstanden…
      Herr.Wolff geht es ja nicht einzig allein darum dieses Geldschöpfungsprivileg anzugreifen und zu verbieten….
      Banken machen mit Kreditvergabe kein Geld mehr, siehe CoBa dort war die Privat und Firmenkundensparte kein schöner Teil in der Bilanz.

      Es geht um das gesamte Finanzsystem.

  4. Mr. Joshua

    Herr Wolff in ihrem Vorschaubild steht "Mindset" statt "Mindest"

  5. Fritz Friedrich

    Bin gern Abonnent hier!
    Top Beiträge

  6. Robin Hood

    Was ist ein DEMOkratisches Geldsystem bitte schoen???

    1. Vohanji

      Das gibt es nicht. Genau so gut könnte man sich ein demokratisches Uhrwerk verlangen-

    2. Robin Hood

      @Vohanji Ja, ich weiss!!! DEMOkratie ist nur eine Form der Diktatur sonst nichts!!! Ich moechte aber wissen, was er damit meint!!! Der ist auch nur ein guter Gehirnwaeschemeister aus der Freimaurerszene!!! Auf diese Weise werden die Schafe in die NWO/OWN gelockt!!! Die Zukunft ist schon bekannt = CHINA SOZIALI$MU$ = $KLAVEN ohne Eigentum & Wohngemeinschaft!!!

    3. Dieter Hoffmann

      @Robin Hood ein demokratisches Geldsystem wäre zum Beispiel eine demokratische Zentralbank, die als einzige Institution im Staat Geld schöpfen kann und das meiste Geld über den Bau von gemeinschaftlich genutzter Infrastruktur in den Geldkreislauf einbringt. Das was alle brauchen und nutzen, Straßen öffentlicher Nah und Fernverkehr, Schulen, Universitäten, Krankenhäuser wird nicht mehr über Steuern, sondern über die staatliche Zentralbank finanziert, Steuern zahlen nur noch diejenigen bei denen sich das Geld volkswirtschaftlich schädlich sammelt die Reichen und Superreichen. Weit über 90% von uns Zahlen in diesem System gar keine Steuern und Abgaben mehr, dann rechnet sich kleinteilige ökologische Landwirtschaft, ökologisches Bauen durch kleine Handwerksbetriebe, regionale Produktion und Energiegewinnung. Unter dem Stichpunkt vollgeldsystem findet man viel Interessantes zu diesem Thema.

  7. Udo Schmid

    Warum gehen dann Banken Pleite? Die müssten ja im Geld schwimmen???

  8. Rivas

    Wenn Banken aus dem Nichts Geld schaffen, dann müssen sie im Falle eines Kreditausfalles zu 50/50 für die Schaden haften. Nur so kann man sie bändigen!

  9. Bilal Eido

    Keiner kann es besser erklären als sie ?

  10. Roni von Oben

    Diese Mindestreserve von 1 % in Eu-Zone würde doch den "zahlreichen Fachbüchern" von der "angeblicher" Mindestreserve entsprechen, ist nur etwas wenig.
    Woran bemisst sich denn der dieser "entsprechende Betrag" den die Bank an die Zentralbank überweisen muss (ich denke, dieser Fakt ist ein nicht unerhebliches Detail)?
    Bei 1:50 "Dieser Betrag aber entspringt nicht dem Kredit" – Diese Bemerkung verstehe ich überhaupt nicht, wieso sollte der Betrag an die ZB aus dem Kredit kommen, den bekommt doch der Kunde. Habe ich da einen Blinden Fleck oder fehlt ein Detail Information?
    Bliebe noch die Frage: Bekommt die Bank einen Nachteil, wenn sie verliehenes Geld das sie aus dem Nichts geschaffen hat, vom Kreditnehmer nicht zurückerhält?
    Interessant: Der Vortrag erinner sehr in Sprache und Bewegung an Ivan Rodioniv, dem Kommentator von RT Deutsch ::-)
    Ist vielleicht das Ende des Films die eigentliche Message: "Die Zeit ist reif für ein demokratisches Geldsystem? – Wie sieht denn ein demokratisches Geldsystem aus, das weiß doch so gut wie kein Mensch 🙂
    Danke für den Film noch, weiterso.

  11. peter ilcken

    peter , Holland ?

  12. Hass Kesh

    Corona ist Werk 13Illuminaten.
    Rothschild und Rockefeller und Winsor und Habsburg und Krupp und Hannover und Warburg und Obama und Busch und Hannover und Cavendisch und Romanov.
    Die wollen Menschen beherrschen und versklaven.

  13. Hass Kesh

    Wir befinden uns in eine Biologische Weltweite krieg.

    1. Patrick Fichtinger

      Ja die Injektionen sind Biowaffen

  14. Hass Kesh

    Die Zeit ist reif für eine Demokratische Verfassung auf der Räte der Basisdemokratie

  15. O. Rothe

    Es werden sich immer mehr Menschen dieser Ausbeutung durch die Banken bewusst. Die Frage ist, wie sie uns zuvor kommen werden…

  16. HARM WULF

    DAS KAPITALISTISCHE WIRTSCHAFTSMODEL UND FINANZSYSTEM IST SO STARK ENTARTET, DASS ES INZWISCHEN VERBRECHERISCH IST! DER ZUSAMMENBRUCH IST EINE FRAGE DER ZEIT UND WIRD MIT CORONA – PANIKMACHE UEBERLAGERT!
    VOELKER HOERT DIE SIGNALE, DIE HERRSCHAFT DER PLUTOKRATEN WIRD TOTALITÄR!!

  17. Dieter Hoffmann

    ein demokratisches Geldsystem wäre zum Beispiel eine demokratische Zentralbank, die als einzige Institution im Staat Geld schöpfen kann und das meiste Geld über den Bau von gemeinschaftlich genutzter Infrastruktur in den Geldkreislauf einbringt. Das was alle brauchen und nutzen, Straßen öffentlicher Nah und Fernverkehr, Schulen, Universitäten, Krankenhäuser wird nicht mehr über Steuern, sondern über die staatliche Zentralbank finanziert, Steuern zahlen nur noch diejenigen bei denen sich das Geld volkswirtschaftlich schädlich sammelt die Reichen und Superreichen. Weit über 90% von uns Zahlen in diesem System gar keine Steuern und Abgaben mehr, dann rechnet sich kleinteilige ökologische Landwirtschaft, ökologisches Bauen durch kleine Handwerksbetriebe, regionale Produktion und Energiegewinnung. Unter dem Stichpunkt vollgeldsystem findet man viel Interessantes zu diesem Thema.

  18. Aleksandra Pietkun

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