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Kreditausfall-Versicherung | Lexikon der Finanzwelt mit Ernst Wolff

 









Geld regiert die Welt. Nur, wer regiert das Geld?


Wirtschaftsjournalist Ernst Wolff erklärt Begriffe, Mechanismen und Gesetze aus der Finanzbranche, die uns täglich als alternativlos verkauft werden, aber nur Wenige verstehen. Das soll sich ändern! Lexikon der Finanzwelt erklärt uns heute: „Kreditausfall-Versicherung“.


Viele werden jetzt fragen: Warum sollte man sich mit so etwas Speziellem beschäftigen? Ist das nicht nur etwas für Insider und Finanzfachleute?


Nein, das ist es nicht, und zwar aus folgendem Grund: Kreditausfallversicherungen haben bereits zweimal entscheidend dazu beigetragen, dass das globale Finanzsystem fast in sich zusammengebrochen wäre, und zwar 1998 und 2008. Und das sogar nach eindringlichen Warnungen: Der amerikanischen Großinvestor Warren Buffett hat sie nämlich bereits vor mehr als 20 Jahren als „finanzielle Massenvernichtungswaffen“ bezeichnet – wie wir heute wissen – zu Recht.


Also: Kreditausfallversicherungen, auf englisch: credit default swaps (kurz CDS) genannt, zählen zu den Derivaten und wurden in den Neunziger Jahren von einer JPMorgan-Bankerin namens Blythe Masters erfunden.


Um zu verstehen, wie sie funktionieren, stellen wir uns einmal Folgendes vor: Wir haben einiges Geld auf der Bank und wollen eine bestimmte Summe davon einem Unternehmen als Kredit zur Verfügung stellen. Dazu schließen wir mit dem Unternehmen einen Vertrag ab, in dem die Höhe des Kredites, seine Laufzeit und ein bestimmter Zinssatz, den das Unternehmen an uns zu zahlen hat, vereinbart werden.


Dann aber beschleicht uns der Gedanke, dass wir ja in unruhigen Zeiten leben und niemand uns garantieren kann, dass das Unternehmen nach der vereinbarten Laufzeit tatsächlich in der Lage sein wird, uns unser Geld samt Zinsen auszuzahlen. Was tun wir also? Wir gehen zu einer Bank und lassen uns den Kredit versichern. Das heißt: Wir zahlen der Bank einen bestimmten Betrag, und die Bank garantiert uns im Gegenzug, dass wir das Geld selbst dann bekommen, wenn das Unternehmen während der Laufzeit des Kredits pleite gehen sollte.


Das alles sind klare Abmachungen, die niemandem schaden, sondern allen Beteiligten nützen und sie ruhig schlafen lassen.


Nun aber kommen Blythe Masters und ihr Team von J.P Morgan ins Spiel: Ihre Kreditausfallversicherung, die CDS, kann nämlich nicht nur vom Kreditgeber, sondern von jeder beliebigen Person oder Institution, die nicht an der Kreditvergabe beteiligt war, abgeschlossen werden – und das nicht nur bei einer Bank, sondern bei beliebig vielen Banken.


Was bedeutet das? Das bedeutet, dass Profis im Finanzgewerbe, die mehr Informationen besitzen als andere Marktteilnehmer, sich umgehend auf die Suche nach Unternehmen machen, von denen sie annehmen, dass sie ihre Kredite möglicherweise nicht zurückzahlen können. Das allein hat schon erhebliche Folgen:


Es bewirkt nämlich, dass sich der Schaden im Fall des tatsächlichen Zusammenbruchs eines betroffenen Unternehmens vervielfacht, da die Ausfallversicherungen ja nicht nur an den Kreditgeber, sondern auch an all diejenigen, die Kreditausfallversicherungen abgeschlossen haben, ausgezahlt werden müssen – der Schaden sich also vervielfacht.


Es geht aber noch weiter: Statt auf die Zahlungsunfähigkeit eines Unternehmens zu warten oder darauf zu hoffen, können Großinvestoren auf Grund ihrer Marktmacht sogar nachhelfen: Sie können den Untergang eines Unternehmens nämlich beschleunigen oder im Extremfall sogar selbst herbeiführen… hier weiterlesen: https://bit.ly/3llaskO


Die Zeit ist reif für ein demokratisches Geldsystem!


Ernst Wolff arbeitete u. a. als Journalist, Dolmetscher und Drehbuchautor. Die Wechselbeziehung von Wirtschaft und Politik, mit der er sich seit vier Jahrzehnten beschäftigt, ist für ihn gegenwärtig von höchster Bedeutung: “Die Finanzkrise von 2008 und die Eurokrise waren nur die ersten Vorboten eines aufziehenden globalen Finanz-Tsunamis, in dem der IWF und seine Verbündeten auch in Deutschland zu Maßnahmen greifen werden, die wir uns heute noch nicht vorstellen können.”


Die Videos vom Wirtschaftsexperten Ernst Wolff sollen dem Zuschauer als umfassendes, audiovisuelles Finanzlexikon dienen. Komplexe Begriffe und Sachverhalte aus den oft undurchsichtigen Weiten der globalen Finanzwelt, werden auf ihren Wesenskern reduziert und auch für den Laien in verständlicher Weise erklärt.


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Hier zum Buch “Wolff of Wall Street: Ernst Wolff erklärt das globale Finanzsystem”:

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Ernst Wolff
Ernst Wolff (* 1950 in Südostasien) ist ein deutscher Autor und Journalist. Sein Schwerpunkt ist die Kritik des globalen Finanz- und Geldsystems, besonders der Rolle des IWF, der Weltbank, der Federal Reserve, des Bretton-Woods-Systems und des weltweit verbreiteten Fiatgeldes.
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