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Die Hedgefonds | Lexikon der Finanzwelt mit Ernst Wolff

Geld regiert die Welt. Nur, wer regiert das Geld?

Wirtschaftsjournalist Ernst Wolff erklärt Begriffe, Mechanismen und Gesetze aus der Finanzbranche, die uns täglich als alternativlos verkauft werden, aber nur Wenige verstehen. Das soll sich ändern! Lexikon der Finanzwelt erklärt uns heute: „Die Hedgefonds“.

Fonds sind Unternehmen, die das Geld von Investoren einsammeln, um es für sie anzulegen und auf diese Weise zu vermehren. Hedgefonds tun genau das, unterscheiden sich aber in mehreren Punkten von den übrigen Fonds:

Der erste Unterschied betrifft ihre Klientel. Während gewöhnliche Fonds auch Normalverdienern offen stehen, ist das bei Hedgefonds nicht der Fall. Wer als Privatperson in einen Hedgefonds investieren möchte, muss ein extrem hohes Vermögen nachweisen. Die meisten Menschen, die ihr Geld in Hedgefonds anlegen, gehören zu den sogenannten „Ultra High Networth Individuals“, also den Ultrareichen dieser Welt.

Der zweite Unterschied betrifft die Strategie. Fonds konzentrieren sich in den meisten Fällen auf bestimmte Anlagebereiche, also zum Beispiel Aktien, Anleihen oder Immobilien. Hedgefonds dagegen haben keinen fest umrissenen Anlagebereich. Ihre Manager durchkämmen die Finanzmärkte ständig auf der Suche nach Gelegenheiten, um ihr wichtigstes Ziel zu erreichen – in möglichst kurzer Zeit möglichst hohe Gewinne zu machen.

Häufiger Schwerpunkt der Hedgefonds-Strategie sind Wetten auf Kurs- oder Preisschwankungen, und zwar nicht nur auf Ausschläge nach oben, sondern auch nach unten. Hierzu dienen insbesondere Leerverkäufe.

Bei einem Leerverkauf von Aktien zum Beispiel setzt der Anleger auf fallende Kurse: Er kauft die Aktien nicht, um sie später mit Gewinn zu einem höheren Preis zu verkaufen, sondern leiht sie sich, verkauft sie sofort, wartet dann ab, bis der Kurs gefallen ist, kauft sie dann wieder auf und gibt sie an den Eigentümer zurück. Auf diese Weise lässt sich sogar aus dem Kursrückgang einer Aktie Gewinn schlagen.

Ein weiteres von Hedgefonds häufig angewandtes Mittel ist das Leveraging, zu deutsch: die Hebelung. Das klingt kompliziert, ist aber im Grunde ganz einfach. Ein Hedgefonds schließt hierzu eine Wette ab und leiht sich anschließend Geld, um den eigenen Wetteinsatz zu erhöhen, oft bis zum 30- oder 40fachen. Anders ausgedrückt: Leveraging heißt nicht anderes als – spekulieren auf Kredit.

Damit wären wir auch schon beim dritten großen Unterschied zwischen Hedgefonds und den übrigen Fonds: der Risikobereitschaft. Mit der Hebelung ihrer Einsätze gehen Hedgefonds hohe Risiken ein, können also nicht nur sehr hohe Gewinne machen, sondern bei Fehlspekulationen auch sehr hohe Verluste erleiden.

Wie gefährlich das werden kann, hat sich schon zweimal sehr eindrücklich gezeigt: 1998 hat sich ein amerikanischer Hedgefonds namens Long Term Capital Management im Währungsbereich verspekuliert und dadurch fast das globale Finanzsystem zum Einsturz gebracht. 2008 waren Hedgefonds mit ihren Wetten entscheidend daran beteiligt, dass das System nur durch das Eingreifen der Regierungen und der Zentralbanken gerettet werden konnte.

Kommen wir zum vierten Unterschied, der Aggressivität von Hedgefonds. Aufgrund ihrer Marktmacht und ihrer kurzfristig gewinnorientierten Strategie greifen sie gern zum Mittel der „feindlichen Übernahme“. Dabei schlucken sie Unternehmen gegen den Willen von Inhabern und Mitarbeitern, führen sie aber nicht langfristig weiter, sondern weiden sie aus, verkaufen die profitabelsten Teile mit Gewinn…
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Die Zeit ist reif für ein demokratisches Geldsystem!

Ernst Wolff arbeitete u. a. als Journalist, Dolmetscher und Drehbuchautor. Die Wechselbeziehung von Wirtschaft und Politik, mit der er sich seit vier Jahrzehnten beschäftigt, ist für ihn gegenwärtig von höchster Bedeutung: "Die Finanzkrise von 2008 und die Eurokrise waren nur die ersten Vorboten eines aufziehenden globalen Finanz-Tsunamis, in dem der IWF und seine Verbündeten auch in Deutschland zu Maßnahmen greifen werden, die wir uns heute noch nicht vorstellen können."

Die Videos vom Wirtschaftsexperten Ernst Wolff sollen dem Zuschauer als umfassendes, audiovisuelles Finanzlexikon dienen. Komplexe Begriffe und Sachverhalte aus den oft undurchsichtigen Weiten der globalen Finanzwelt, werden auf ihren Wesenskern reduziert und auch für den Laien in verständlicher Weise erklärt.

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Ernst Wolff
Ernst Wolff (* 1950 in Südostasien) ist ein deutscher Autor und Journalist. Sein Schwerpunkt ist die Kritik des globalen Finanz- und Geldsystems, besonders der Rolle des IWF, der Weltbank, der Federal Reserve, des Bretton-Woods-Systems und des weltweit verbreiteten Fiatgeldes.
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