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Zinskurve und Rezession

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Wir erläutern die oft festzustellenden Zusammenhänge zwischen Zinsstruktur und Wirtschaftsaktivität. Inverse Strukturen signalisieren meistens über kurz oder lang auftauchende Konjunkturprobleme.
Meine Damen und Herren, es gibt eine interessante Beziehung zwischen der Zinskurve in einer Volkswirtschaft und der zu erwartenden wirtschaftlichen Entwicklung. Ich möchte Ihnen kurz zeigen, wie man dies darstellen kann. Wir haben in dieser Darstellung eine normale Zinsstrukturkurve mit den Zinsen oder Ertragsraten auf der linken Seite und auf der Horizontalen Achse die Laufzeit oder Haltedauer, die von Tagen, über Monaten und Jahren bis hin zu Jahrzehnten reicht. Üblicherweise bezeichnet man diesen kurzfristigen Bereich, etwa so bis zu einem Jahr, als Geldmarkt und den hinteren Bereich 5, 6, 10 Jahre, das ist der Kapitalmarkt. Die Marktteilnehmer in diesen einzelnen Bereichen sind alle Möglichen, oft aber insbesondere die Zentralbanken. Das ist der Bereich der Zentralbankpolitik. Und hier hinten, im Kapitalmarkt, haben wir den Bereich der Fiskal- und Verschuldungspolitik. Das ist u.a. dort, wo Staaten ihre Staatsanleihen auflegen und die langfristigen Investoren mit ihnen zusammentreffen.
Wollen wir uns mal ansehen wie es aussieht, wenn sich die Zentralbank entscheidet, im Geldmarkt zu intervenieren. Also beispielsweise „auf die Bremse zu treten“ und die Geldmarktzinsen zu erhöhen. Wenn das passiert, dann sieht das bildlich etwa so aus: In einer ersten Phase führt das zu einer flachen Zinsstrukturkurve, und nicht selten entsteht dann in einer zweiten Phase eine Zinsinversion, die dann wie hier gezeigt ausschaut. Wenn wir eine Inversion der Zinsstrukturkurve haben, dann sind die kurzen Zinsen - das was Sie kriegen, wenn Sie Ihr Geld für ein Jahr anlegen -, höher als die langen Zinsen, d.h. die Ertragsraten im 10-jährigen oder noch längeren Bereich. Und so sieht eine inverse Zinsstrukturkurve aus.
Interessant ist nun, dass jeder US-Rezession in den letzten Jahren eine solche inverse Zinsstruktur vorausgegangen ist. Ich möchte das anhand der folgenden Grafik illustrieren: Sie geht von 1990 bis ans aktuelle Ende. Die rote Kurve zeigt die Entwicklung der langfristigen US-Zinsen und die blaue zeigt die Entwicklung der Kurzfristzinsen. Also blau den kurzen und rot den langfristige Bereich der Zinskurve. Immer dann, wenn blau über rot ist, notieren die kurzen über den langen Zinsen und wir haben eine Zinsinversion. Unten in der Grafik sehen Sie die Entwicklung der US-Konjunktur, das Wachstum des Bruttoinlandproduktes (BIP). Immer dann, wenn sich die Balken während zwei Quartalen unterhalb der Nulllinie befinden, haben wir eine Rezession.
Jetzt schauen wir uns die Situation mit inversen Zinsstrukturkurven an. Hier: blau ist über rot, Zinsinversion, Konsequenz: Rezession. Dann hier, Zinsinversion im Jahre 99 bis 2000. Konsequenz: Abschwung bis hin fast zur Rezession. Dann vor der Finanzkrise: Zinsinversion, blau ist oberhalb von rot, die kurzen liegen über den langen Zinsen, Konsequenz: Abschwung oder Rezession. Jetzt können Sie sagen, das sei eine relativ kurze Phase. Aber wir haben Daten zurück bis in die frühen 60er Jahre: 1959 bis heute in einer anderen Darstellung. Die schwarze Kurve zeigt die Differenz zwischen langen und kurzen Zinsen. Immer dann, wenn die schwarze Kurve unterhalb der Nulllinie ist, haben wir eine Zinsinversion. Unter Null heisst: die kurzen Zinsen sind höher als die langen Zinsen. Die roten Balken kennzeichnen Rezessionen des US Bruttoinlandproduktes. Es ist offensichtlich: jeder dieser Rezessionen ist eine Inversion der Zinsstrukturkurve vorausgegangen. Ich bin sogar noch expliziter und sage: es hat in Amerika seit dem zweiten Weltkrieg nie eine Rezession gegeben - die roten Balken -, ohne dass es vorher eine Inversion der Zinsstrukturkurve gegeben hätte.
Ich fasse das zusammen: Die Zinsstrukturkurve ist wichtig für die Beurteilung der wirtschaftlichen Situation eines Landes. Wenn die Zinskurve sich zu drehen beginnt und in Richtung Inversion geht, dann müssen Sie sich warm anziehen. Es hat zumindest in der US-Nachkriegszeit nie eine Rezession gegeben, welcher nicht eine inverse Zinskurve vorausgegangen wäre. Aktuell – 2016 - signalisieren die Zinskurven überhaupt keine Probleme. Aber watch out: die Federal Reserve hat die kurzfristigen Zinsen bereits angehoben. Das kann der Beginn einer Inversionsphase sein. Im Mindesten hat dies aber interessante Signalwirkungen.
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