Die Sonderkommission des Schweizer Parlaments zur Untersuchung des Credit-Suisse-Debakels geht gegen Indiskretionen vor.
Die Sonderkommission des Schweizer Parlaments zur Untersuchung des Credit-Suisse-Debakels geht gegen Indiskretionen vor. In den vergangenen zwei Wochen seien wiederholt Medienberichte über mutmassliche Inhalte vereinzelter Anhörungen erschienen, wie die Parlamentarischen Untersuchungskommission (PUK) am Freitag mitteilte. Als Reaktion habe der Ausschuss bei der Bundesanwaltschaft eine Strafanzeige gegen unbekannt eingereicht. Die Kommission verurteile jegliche Verstösse gegen die Schweigepflicht, die nicht nur für die Kommissionsmitglieder, sondern für alle an den Sitzungen und den Befragungen teilnehmenden Personen gelte.
Vor zwei Wochen hatte etwa die Schweizer «SonntagsZeitung» berichtet, dass der letzte Credit-Suisse-Verwaltungsratspräsident Axel Lehmann und der letzte Konzernchef Ulrich Körner vor der Kommission ausgesagt hätten.
Die Untersuchung soll klären, was in den Jahren vor dem Kollaps der zweitgrössten Schweizer Bank falsch lief und wie die Regierung zusammen mit anderen Behörden im März 2023 eine Notübernahme der Krisenbank durch die Konkurrentin UBS orchestrierte. Die PUK hatte im Juli ihre Arbeit aufgenommen. Ursprünglich war geplant, die Anhörung von Vertretern der Regierung, des Finanzministeriums, der Finanzmarktaufsicht Finma, der Schweizerischen Nationalbank (SNB) und weiteren Beteiligten bis gegen Ende Februar abzuschliessen. Wegen des erheblichen Umfangs dauerten die Anhörungen nun aber bis im Mai. Der Schlussbericht soll bis Ende Jahr vorliegen.
Die PUK ist das schärfste Kontrollinstrument, das dem Parlament zur Verfügung steht, und kam in der modernen Geschichte der Schweiz bislang erst viermal zum Einsatz.
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