Neuchâtel, 15.05.2017 (FSO) – In 2015 approximately 570 000 people were affected by income poverty in Switzerland. Just under 145,000 of these were employed. The groups most affected were persons living alone or in single parent households with minor children, persons with no post-compulsory education and those living in households where no-one works. The poverty rate has hardly changed when compared with the previous year. These are some of the findings from the Survey on Income and Living Conditions (SILC) conducted by the Federal Statistical Office (FSO).
Download press release: Income and living conditions (SILC) 2015: Poverty in Switzerland |
Poverty rates according to different characteristics 2015 |
German Text: Einkommen und Lebensbedingungen (SILC) 2015: Armut in der Schweiz
7 Prozent der Schweizer Bevölkerung waren 2015 von Einkommensarmut betroffen
Neuchâtel, 15.05.2017 (BFS) – Im Jahr 2015 waren in der Schweiz rund 570’000 Personen von Einkommensarmut betroffen. Davon waren knapp 145’000 Personen erwerbstätig. Zu den am stärksten betroffenen Gruppen zählten Personen, die alleine oder in Einelternhaushalten mit minderjährigen Kindern lebten, Personen ohne nachobligatorische Schulbildung und Personen in Haushalten ohne Erwerbstätige. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Armutsquote kaum verändert. Dies geht aus der Erhebung über die Einkommen und Lebensbedingungen (SILC) des Bundesamtes für Statistik (BFS) hervor.
In der Schweiz waren im Jahr 2015 rund 570’000 Personen oder 7,0 Prozent der ständigen Wohnbevölkerung in Privathaushalten von Einkommensarmut betroffen. Im Vergleich zum Vorjahr (6,6%) ist die Armutsquote der Gesamtbevölkerung leicht gestiegen. Die Veränderung bewegt sich jedoch innerhalb der statistischen Schwankungsbreite und wird deshalb als stabil interpretiert.
Bildung und Erwerbsarbeit schützen vor Armut
Besondere Risikogruppen waren wie in den Vorjahren Personen in Haushalten ohne Erwerbstätige (Armutsquote von 18,2%), alleinlebende Erwachsene im Erwerbsalter (12,5%), Personen in Einelternhaushalten mit Kindern unter 18 Jahren (12,5%) sowie Personen ohne nachobligatorische Schulbildung (10,9%). Zudem war auch die Armutsquote der Ausländerinnen und Ausländer aussereuropäischer Herkunft mit 11,7 Prozent deutlich höher als diejenige der Gesamtbevölkerung.
Personen ab 65 Jahren wiesen ebenfalls eine überdurchschnittlich hohe Armutsquote auf (13,9%), insbesondere, wenn sie alleine lebten (22,8%). Dabei gilt es zu beachten, dass hier nur die Einkommensarmut ohne allfällige Vermögensbestände betrachtet wird. Gerade Personen ab 65 Jahren greifen jedoch häufiger auf ihr Vermögen zurück, um die laufenden Ausgaben zu bestreiten. Entsprechend sind sie deutlich seltener von materiellen Entbehrungen betroffen als die übrigen Altersgruppen. Beispielsweise waren lediglich 1,9 Prozent der Personen im Rentenalter nicht in der Lage, alle Rechnungen pünktlich zu bezahlen, während dies bei 9,3 Prozent der 18- bis 64-Jährigen der Fall war.
145’000 Personen waren trotz Erwerbsarbeit einkommensarm
Die Armutsquote der erwerbstätigen Bevölkerung lag mit 3,9 Prozent markant tiefer als die Armutsquote der nicht erwerbstätigen Personen ab 18 Jahren (13,6%). Dennoch waren 2015 rund 145’000 Erwerbstätige von Armut betroffen. Besonders häufig waren dies Personen, die nicht das ganze Jahr gearbeitet hatten (Armutsquote von 10,0%), im Gastgewerbe und/oder in kleinen Betrieben tätig waren (9,1% resp. 6,8%) oder die einzigen Erwerbstätigen im Haushalt waren (6,3%). Insgesamt lebten rund 238’000 Armutsbetroffene in Haushalten mit mindestens einer erwerbstätigen Person. Darunter waren knapp 49’000 Kinder unter 18 Jahren.
Im europäischen Vergleich ist die Schweiz weiterhin gut platziert
Um die Situation in der Schweiz mit anderen Ländern zu vergleichen, wird die international gebräuchliche Armutsgefährdungsquote verwendet. Diese lag in der Schweiz mit 15,6 Prozent weiterhin unter dem Durchschnitt der Europäischen Union von 17,3 Prozent. Hinsichtlich der materiellen Versorgung gehört die Schweiz zu den bestplatzierten Ländern Europas. Ihre Quote der materiellen Entbehrung, welche als finanziell bedingter Mangel in drei von neun Lebensbereichen definiert ist, betrug 2015 wie im Vorjahr 4,6 Prozent (europäischer Durchschnitt: 17,0%).
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