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Spiritus rector des kranken Bonussystems ist Oswald Grübel

97 Franken – das war der Kurs der CS-Aktie im Mai 2007. Vergangene Woche notierte die Aktie noch bei einem Zehntel. Bei einem solch dramatischen Kurszerfall muss die CS sich nicht wundern, wenn kritische Fragen gestellt werden.

Weshalb beträgt der aktuelle Wert der CS-Titel nur noch rund die Hälfte des in der Bilanz ausgewiesenen? Besteht die Gefahr eines Konkurses der CS? Wer wird dieses Too Big To Fail-Institut allenfalls retten? Die SNB, der Bund?

Die billigste und gefährlichste Antwort auf all diese Fragen lautet: Die CS wird es schaffen. Mit dieser kategorischen Antwort geht man den obigen, unbequemen Fragen aus dem Weg. Sie bleiben unbeantwortet.

Tidjane ThiamTidjane Thiam, der operative Chef der CS, könnte einem leidtun. In der NZZ vom vergangenen Sonntag beteuerte er: „Die Bank ist heute sicherer als je zuvor.“ Man müsse Geduld haben. Seine Strategie sei „langfristig“ angelegt.

Gewiss: Thiam trägt nicht die alleinige Schuld am Debakel der CS. Entscheidende fundamentale Fehler und Fehlinvestitionen wurden vor seiner Zeit bei der CS begangen. Wie soll man solche Fehler innert Kürze korrigieren? Unmöglich.

Aber seine Antworten im Interview mit der NZZ am Sonntag verdeutlichen, dass Thiam den Kern des Übels bei den Schweizer Banken im Allgemeinen und bei der CS im Speziellen immer noch nicht erkannt hat.

Bezeichnend ist seine Antwort auf die Frage der Zeitung, warum die CS im Jahre 2015 ihre Extra-Boni trotz Verlusten verdreifacht und insgesamt 2,9 Milliarden Boni verteilt hat?

Thiam bagatellisierte den Betrag und rechtfertigte die Boni mit der Begründung, die Bank wolle damit „sehr talentierte Mitarbeiter in Schlüsselfunktionen an die Bank binden.“

Thiam verdeutlichte: „Jeden Tag erhalten Mitarbeiter von uns Offerten von der Konkurrenz, die zwei- bis dreimal so hoch sind wie das Gehalt, das wir zahlen. Das ist die Realität des Marktes.“

Auf die Frage der Journalisten, warum die SNB die CS erneut habe auffordern müssen, eine wesentliche Kapitalaufstockung vorzunehmen, antwortete Thiam:

„Wir haben bereits offengelegt, wie wir dieses Kapital aufnehmen wollen. Wir brauchen bis 2020 zusätzliches hartes Eigenkapital im Umfang von lediglich 2,2 Milliarden Franken.“

Thiam rechtfertigt also die hohen Boni der Mitarbeiter, trotz hohem Verlust der CS; und obwohl er mit diesen Boni die Kapitalanforderungen der SNB erfüllen könnte. Das hat seinen Grund: Nur wenn Thiam die Boni seiner Mitarbeiter rechtfertigt, kann er auch seinen eigenen hohen Bonus rechtfertigen.

Das Bonussystem bei den Banken ist krank. Die Bonus-Bezüger werden zu den Totengräbern der Banken. Die Bonus-Barone höhlen unsere Banken aus. Sie haben nur ein Ziel: ihren eignen Profit.

Die übrigen Angestellten, die Aktionäre und letztlich die Steuerzahler werden am Schluss bluten.

Thiam ist im gleichen Spital krank wie seine übrigen Bonus-Kollegen. Auch er ist dem Bonus-Rausch verfallen. Auch er tanzt ums goldene Kalb. Er drückt einfach alles noch ein bisschen eloquenter – netter – aus.

Aber die Tatsache bleibt: Auch er will nur den Bonus. Deshalb wird ihm die Rettung der CS nicht gelingen – es sei denn, er bereite der Bonus-Orgie bei der CS ein Ende und besinne sich auf die volkswirtschaftlichen Aufgaben der Bank.

Die Argumentation von Thiam erinnert mich an die damalige Argumentation von Marcel Ospel, dem Ex-Chef der UBS. Dieser verkaufte im Jahre 2008 UBS-Aktien im Wert von rund 10 Milliarden Franken an den Staatsfons von Singapur und verteilte den Erlös in Form von Boni an seine Bonus-Barone.

Später musste der Staat über die SNB einspringen und die UBS retten. Das kann es nicht sein. De facto bedeuten solche Aktionen, dass Top-Angestellte das Unternehmen teilweise auf eigene Rechnung verkaufen und sich so bereichern.

Die Angestellten der Bank schwingen sich zu Eigentümern auf. Der gesunde Zielkonflikt zwischen Eigentümern und Angestellten, die notwendige gegenseitige Kontrolle entfällt. Ziegen und Kabisköpfe werden miteinander vermischt.

Die Bonus-Bonanza kann beginnen.

Letztlich bezahlen die Aktionäre und die Steuerzahler die Orgie dieser „Spitzenleute“.

Wenn Thiam beteuert, seine Angestellten würden bei der Konkurrenz das Dreifache verdienen wie bei der CS, so soll er sie doch gehen lassen. Dann hat er gleich drei Fliegen auf einen Schlag.

Erstens: Mit den eingesparten Lohnkosten kann er das Eigenkapital der CS aufstocken. Zweitens: Es gibt Luft für viele Mitarbeiter, welche ehrlichere und damit langfristig bessere Arbeit abliefern als die Boni-Jäger. Drittens: Die Konkurrenz schwächt sich selber, wenn sie so hohe Lohnkosten tragen will.

Thiam behauptet, es handle sich bei den Bonus-Bezügern der CS um talentierte Mitarbeiter in Schlüsselfunktionen.

Weshalb musste er dann so horrende Risiken in der CS Bilanz reduzieren, wenn die CS angeblich so viele hochtalentierte Mitarbeiter in Schlüsselfunktionen hat? Warum ist die CS-Eigenkapitaldecke so dünn, wenn die Schlüsselpositionen angeblich so sensationell besetzt sind?

Was haben diese hochbezahlten Talente nur angerichtet?

Als „Spiritus Rector“ des gescheiterten Bonus-Systems bei den Schweizer Banken muss der frühere CS-Chef Oswald Grübel bezeichnet werden. Gleich hinter Grübel folgt Marcel Ospel.

Unbestritten: Grübel hat einen klaren Sachverstand. Grübel war einer der ersten, der erkannt hat, dass der Mindestkurs der SNB eine „Schnaps-Idee“ ist und dass die SNB diesen niemals wird durchhalten können.

Auch menschlich gebührt Grübel Respekt. Grübel hat die SNB ermahnt, sie solle nicht göttliche Ausdrücke wie „für die Ewigkeit“, „unbeschränkt“ und dergleichen für sich beanspruchen. Das rechne ich ihm hoch an.

Aber Grübel ist und bleibt ein Trader. Und ein Trader gehört nie und nimmer an die Spitze einer Grossbank. Ich will das begründen.

Im Jahre 2003 war ich mit einer Schulklasse an der Generalversammlung der CS. So, wie ich mich erinnern mag, ging es bei dieser GV vier Stunden lang praktisch nur um eine einzige zentrale Frage: Darf die Konzernleitung der CS, welcher Grübel als Chef vorstand, ein spezielles Bonus-Paket, den „Performance Incentive Plan Units“, einführen?

Dieses Bonus-Paket war im Wesentlichen an die Aktienkursentwicklung der CS gebunden. Bei starkem Anstieg der CS-Aktie winkten den Generaldirektoren Boni in dreistelliger Millionenhöhe.

Der Saal brodelte. Sämtliche Aktionäre im Saal waren vehement gegen dieses masslose Programm. Ich mag mich nicht an einen einzigen Votanten erinnern, der dieses Bonus-Programm gutgeheissen hätte – ausser Grübel und Walter Kielholz natürlich.

Oswald Grübel und sein damaliger Chef, VR-Präsident Kielholz, verteidigten das Bonus-Programm durch alle Böden hindurch. Die Aktionäre im Saal hatten bei der Schlussabstimmung gegen die Übermacht der institutionellen Anleger keine Chance. Diese votierten wie immer im Sinne des Verwaltungsrates.

Peinlich. Ich hatte Schülerinnen und Schüler bei mir, deren Eltern teilweise nicht wussten, wie sie die Schulbücher bezahlen sollen. Und da vorne ging es darum, dass Konzernleitungsmitglieder sich stundenlang darum bemühten, dass sie Boni in zweistelliger Millionenhöhe erhielten.

Was waren die Folgen dieser exorbitanten Boni? Wir sehen es heute.

Der Aktienkurs der CS stieg und stieg und stieg. Alle waren glücklich. Kritiker verstummten. Im Mai 2007 erreichte die CS-Aktie den eingangs erwähnten Höchstwert von 97 Franken.

Und dann?

Grübel stieg auf dem Höchst im Mai 2007 aus und verkaufte gleichzeitig alle seine Aktien, wie er letzte Woche in einem Interview im Blick zugab. Seither hat die CS Aktie 90 Prozent eingebüsst.

Ist es Zufall, dass Grübel auf dem Höchst verkaufte und der Kurs seither nur noch fiel? Wohl kaum.

Der Verlauf der CS-Aktie im Zusammenhang mit dem Bonus-Programm bei der CS offenbart zwei Dinge. Erstens: Grübel ist ein hervorragender Trader.

Zweitens: Das von Grübel eingeführte Bonus-Programm nützte einzig und allein Grübel selber und seinen Bonus-Baronen. Der CS insgesamt, also deren Mitarbeitern und den Aktionären, schadete das Bonus-Programm nur.

Die vielen Votanten im Saal, welche sich damals gegen die Einführung dieses Bonus-Programms wehrten, behielten somit langfristig Recht.

Aufgrund des Bonus-Programms der CS erhielt dann einige Jahre später der neue CS-Chef Brady Dougan im Frühling 2010 einen Sonderbonus von über 70 Millionen Franken. Zudem wurden über 3 Milliarden Franken Jahresboni an angebliche „Top-Leute“ der CS verteilt.

Das sind genau jene Top-Leute, welche der CS die faulen Eier ins Nest gelegt haben – hochriskante Anlagen, die man nicht einmal mehr bewerten kann. Schwarze Löcher, schrieb die Sonntagspresse.

Nach dem Austritt Dougans gab der Aktienkurs der CS nochmals kräftig nach. Es macht ganz den Anschein, dass auch Dougan sein riesiges Aktienpaket schnellstmöglich liquidierte und andere Bonus-Aktien mitriss.

Grübel rechtfertigte sein umstrittenes Bonus-Programm immer wieder: „Ich war nicht Verwaltungsrat und konnte also auch kein Entlöhnungsprogramm durchsetzen.“

Grübel versteckt sich also hinter seinem Verwaltungsrat Walter Kielholz. Aber ich mag mich genau erinnern, dass sich auch Grübel an der besagten GV vehement für seinen Bonus einsetzte.

Grübel betont auch immer wieder, das Bonus-Programm sei „langfristig orientiert“. „Langfristig“ heisst bei einem Trader aber: „Bis zum Verkauf“ und keine Sekunde länger. Deshalb hat Grübel sofort verkauft.

Ist diese Aktienkursentwicklung Zufall? Ist es Zufall, dass die CS-Aktie nach Einführung des Bonus-Programms kräftig anstieg, bis Grübel ausstieg und dann praktisch nur noch fiel? Kaum.

Der grosse Schaden, den Bonus-Programme anrichten, besteht in erster Linie nicht in den hohen Bonus-Zahlungen. Was viel gefährlicher ist: Gelockt durch die möglichen hohen Boni gehen die Bonus-Manager an den Schlüsselstellen exorbitante Risiken ein. Je höher der Gewinn, desto höher steigt der Aktienkurs und desto mehr Bonus erhalten sie.

Wenn das riskante Geschäft ein Misserfolg wird, so verliert nur die Bank. Der Bonus-Manager erhält trotzdem einen schönen Fixlohn und sogar einen Bonus selbst bei Verlusten der Bank. Muss er gehen, so kriegt er noch eine masslose Entschädigung.

Bei erfolgreichen Geschäften steigt der Bonus exponentiell an. Das ist für den Bonus-Manager ein Geschäft, bei dem er nur gewinnen, nicht aber verlieren kann. Spiegelbildlich dazu kann das Unternehmen langfristig nur verlieren.

Heute sitzt die CS auf Vermögenswerten, welche nicht einmal mehr bewertet werden können, da kein Markt für diese Titel vorhanden ist. Es muss befürchtet werden, dass der tatsächliche Wert der CS-Vermögenswerte sogar deutlich unter deren Bilanzwert liegt.

Die Gefahr, dass bei einem Kurseinbruch das Vermögen der CS unter Wert ihrer Schulden zu liegen kommt, ist gross. Die CS wäre dann überschuldet.

Als Too Big To Fail-Bank müsste die SNB in diesem Fall gerettet werden. Muss und soll die SNB die CS in einem solchen Fall retten? Wie?

Im Falle der UBS hatte die SNB Glück. Sie kaufte der UBS deren Giftpapiere offenbar auf dem Tiefpunkt ab, betrieb also „bottom-fishing“ und erzielte damit später sogar einen Gewinn.

Trotz „Rettung“ durch die SNB hat die UBS seither dennoch über 20‘000 Mitarbeiter abgebaut. Das Bonus-Casino dreht sich bei der UBS trotz Rettung durch den Staat fröhlich weiter. Auch bei der UBS schlummern gewaltige Risiken aufgrund der Bonus-Gier.

Ein Skandal reiht sich an den nächsten und beschädigt das Image der Schweiz. Jüngstes Beispiel: der Korruptionssumpf in Malaysia.

Last but not least: Die UBS dürfte möglicherweise eine der grössten, wenn nicht die grösste Währungsspekulantin sein, welche gegen den Mindestkurs der SNB wettete und immer noch gegen die Notenbank wettet.

Die „Rettung“ der UBS war auch der erste grosse Sündenfall der SNB. Ermutigt durch diesen ersten glücklichen Erfolg geriet die SNB in die Devisenfalle, in der sie immer noch drinsteckt und nicht mehr herausfindet.

Die Aufgabe der SNB ist es, Geld zu emittieren, das seinen Wert möglichst behält. Der Wert dieses Notenbankgeldes hängt entscheidend ab vom Vermögen der Zentralbank.

Fällt der Wert des SNB-Vermögens und das Eigenkapital der SNB wird negativ, so müssen die Banken ihre Guthaben bei der SNB wertberichtigen.

Credit Suisse in Zürich.

A photo taken on November 1, 2011 shows the logo of the Swiss banking giant Credit Suisse in Zurich. Credit Suisse said on November 1 that third-quarter net profit rose 12 percent from a year ago to 683 million francs (562 million euros, 776 million US dollars), but said it would cut staff by three percent. AFP PHOTO / FABRICE COFFRINI (Photo credit should read FABRICE COFFRINI/AFP/Getty Images) - Click to enlarge

Investiert die SNB also in die Schwarzen Löcher der CS, so nimmt sie diese in ihrer Bilanz auf. Die Qualität der Geldmenge wird dadurch verschlechtert. Die SNB spritzt auf diese Weise Gift in den Blutkreislauf der Schweizer Wirtschaft.

Die Verluste der CS müssen somit durch die ganze Volkswirtschaft getragen werden. Die Verantwortlichen und Profiteure der CS-Verluste sind bis dann aber bereits weit weg – in den USA, an der Elfenbeinküste.

Es darf nicht sein, dass die SNB dieses Risiko erneut eingeht und zu einer „bad bank“, diesmal für die CS, wird. Das läuft der Aufgabe der SNB zuwider.

Zudem hat die SNB ihre eigenen, noch viel grösseren Probleme. Sie selber sitzt mit ihren Euro und Dollar von über einer halben Billion auf einem Pulverfass.

Die Eigenkapitaldecke der SNB ist vergleichbar dünn, wie die echte Eigenkapitaldecke der CS. Sogenannte „risikogewichteten Eigenkapitalquoten“ bagatellisieren nur und verwirren die Aktionäre.

Kommt hinzu, dass die CS fast 130 Milliarden Guthaben bei den Zentralbanken hat. Diese dürften vornehmlich bei der SNB liegen. Fällt das Eigenkapital der SNB in den negativen Bereich, so muss die CS adurch einen hohen Abschreiber verbuchen.

Es wäre ja absurd, wenn die konkursite SNB die konkursite CS retten wollte, obwohl die Verluste der CS von den Verlusten der SNB selber herrührten.

Müssen wir so tief fallen, bis die Verantwortlichen bei CS und SNB endlich einsichtig werden?

Es ist auch undenkbar, dass der Staat die CS retten wollte. Wie wollte er das tun? Aufgrund der Schuldenbremse darf der Bund nicht einfach Milliarden Schulden machen, um die CS zu retten.

Es ist auch unvorstellbar, dass die Steuern steigen, um die CS zu retten. Wer wollte das? Diese Überlegungen zeigen, dass die Too Big To Fail-Bestimmungen der SNB Makulatur sind.

Die Steuerzahler müssen die Banken nicht retten – die Banken sollen endlich mit ihren Bonus-Orgien aufhören.

Um Bonus-Exzesse zu verhindern, sind offenbar gesetzliche Vorschriften unumgänglich. Die Bank-Manager sind offensichtlich nicht fähig, sich selber zu zügeln. Das beweisen sie immer wieder.

Genauso, wie Geschwindigkeits-Begrenzungen im Strassenverkehr unumgänglich sind, genauso müssen die Bankenchefs gezügelt werden.

Wie?

Hier bieten sich verschiedene Möglichkeiten an. Deren drei möchte ich kurz skizzieren.

Erste Möglichkeit: Boni sind grundsätzlich zu verbieten, wenn eine Bank Verluste macht oder wenn deren echtes Eigenkapital unter eine bestimmte Quote fällt.

Zweite Möglichkeit: Die institutionellen Anleger (Pensionskassen und weitere) müssen vorgängig zu einer GV eine repräsentative Umfrage bei ihren Versicherten durchführen. An der GV müssen sie gemäss dem Willen ihrer Versicherten abstimmen. Ihr Abstimmungsverhalten muss offengelegt werden.

Begründung: Sowohl an den GV der CS als auch der UBS waren die Aktionäre im Saal vehement gegen die hohen Boni. Trotzdem wurden diese aufgrund der Stimmen der Institutionellen angenommen.

Oft handelt es sich um Pensionierte, die an einer GV teilnehmen. Es ist dann stossend, wenn die Pensionskassen gegen den Willen ihrer eigenen Versicherten im Saal abstimmen.

Dritte Möglichkeit (möglicherweise in Kombination mit anderen): Es muss als Offizialdelikt gelten, wenn Absprachen zwischen einer Unternehmensführung und den institutionellen Anlegern stattfinden, um hohe Boni an der GV durchzusetzen.

Bonus-Absprachen, Bonus-Kartelle, gilt es zu bestrafen – wie alle übrigen Kartelle auch. Sie sind volkswirtschaftlich schädlich.

Sobald die Stimmenmehrheit der Aktionäre im Saal stark von der Stimmenmehrheit der institutionellen Anleger (Grossaktionäre) abweicht, muss die Staatsanwaltschaft oder die Finma von sich aus aktiv werden.

Es muss untersucht werden, weshalb die Grossaktionäre gegen ihre eigenen Interessen stimmen. Falls Absprachen stattgefunden haben, müssen Strafen verhängt werden.

Wenn ein Marcel Ospel bei hohen Verlusten der UBS Aktien von rund 10 Milliarden an den Staatsfonds von Singapur verkauft und den Erlös sich selber und gewissen Angestellten als Boni verteilt, so schadet das den Eigentümern.

Wenn die Aktionäre solches Verhalten dulden, dann schaden sie sich selber. Warum tun die Eigentümer solches? Gibt es Absprachen zwischen Verwaltungsräten und Eigentümern? Solches Abstimmungsverhalten muss strafrechtlich untersucht und allenfalls verfolgt werden.

Die Bonus-Exzesse in unserem Lande sind des Teufels. Wenn es nicht gelingt, diese nun endgültig und sofort abzustellen, werden wir unsere Banken verlieren. Die Politik ist gefordert.

Das Falscheste wäre, wenn der Staat indirekt über die SNB oder direkt die CS retten wollte. Vorschriften müssen nun dringend her, um Korruption in den Chefetagen zu stoppen.

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Marc Meyer
Together with the professor Hans Geiger and Lukas Hässig, Dr Marc Meyer is the biggest opponent of the Swiss National Bank. Analogously to Macbeth's three witches, George Dorgan called them the three Swiss sorcerers that fight against the seemingly unlimited power of central banks.
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