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Andreas Beck: Die Schattenseiten des MSCI World

MSCI World gehört zu den beliebtesten Indizes beim Vermögensaufbau etwa für die Ergänzung zu Rente. Er bietet mit seinen 1600 Unternehmen eine breite Streuung und überzeugte die letzten zehn Jahre mit Top-Perfomance. Aber kann das so weitergehen? Im Interview wirft Mathematiker und Portfolio-Manager Andreas Beck einen kritischen Blick auf den Index.

Für Beck ist der MSCI World zunächst erst einmal ein "primitiver Index", der einfach nur die Einwicklung der größten Unternehmen aus den Industrienationen zusammenfasst. Über die Gewichtung der einzelnen Firmen im Index entscheidet bloß ein Faktor, nämlich die Marktkapitalisierung. Es sei überraschend, dass das so gut funktioniere, sagt Beck, weil der Index eigentlich einige Schwächen habe:

- Es fehlen kleine Unternehmen, die oftmals wachstumsstärker als die großen sind.
- Schwellenländer habe in dem Index ebenfalls keinen Platz, obwohl sich die Märkte dort auch gut entwickelt haben.
- Die USA haben ein Gewicht von fast zwei Dritteln im MSCI World. Das schadet der Risikostreuung.
- Außerdem sorge die Gewichtung der Unternehmen nach Marktkapitalisierung dafür, dass der Index "mit voller Wucht in jede Blase reinfährt", so Beck. So sei zum Beispiel Japan kurz vor dem Platzen der Blase dort mit 40 Prozent im MSCI World gewichtet gewesen. "Das, was am teuersten ist, wird am höchsten gewichtet", analysiert Beck.

Auch sei der Index nicht immer ein derartiger Top-Performer gewesen wie in den letzten Jahren: "Wenn ich mir frühere Zeiträume anschauen", erzählt Beck, "da haben Vermögensverwalter gerne den MSCI World als Benchmark genommen, weil es kinderleicht war, ihn zu schlagen. Man musste nur Europa übergewichten und Schwellenländer mit dazunehmen und schon hatte ich meine Outperfomance."

Anlegern, die etwa über mit einem Sparplan fürs Alter vorsorgen wollen, empfiehlt Beck, die Nachteile des MSCI Wordl durch Investitionen in andere Indizes auszugleichen. "Anleger sollten noch das dazunehmen, was fehlt", so der Experte. Als Beispiel nennt er den MSCI Emerging Markets (Schwellenländer) sowie MSCI Europe Small Caps und Russell 2000 (kleine Unternehmen aus Europa und den USA). "Der Anleger erreicht so eine bessere Risikoperfomance und eine bessere Streuung", erklärt Beck.
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