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Eigenmietwertreform: Bedeutung für Hausbesitzer, Mieter und Anleger

Kurzüberblick: Reform der Wohneigentumsbesteuerung

Mit der Reform wird der Eigenmietwert abgeschafft, dafür fallen Schuldzinsenabzüge (Hypothek, Lombard) weitgehend weg. Gewinner sind schuldenfreie Hauseigentümer, Verlierer sind Kreditnehmer. Mieter und Anleger ohne Kredit bleiben unverändert (EFD).

 

Person Alter Situation Veränderung
Egli 55 Haus abbezahlt -6 000 CHF (-16.7 %)
Huber 35 Haus mit Hypothek +1 200 CHF (+2.3 %)
Meiner 35 Anleger mit Lombard-Kredit +1 800 CHF (+4.8 %)
Mueller 35 Mieterin 0 (neutral)

Systemwechsel bei der Wohneigentumsbesteuerung: Wer gewinnt, wer verliert

Mit der Reform wird der Eigenmietwert für selbstbewohntes Wohneigentum abgeschafft. Gleichzeitig fallen die meisten Schuldzinsenabzüge weg – nur noch für vermietete Immobilien können Zinsen anteilig geltend gemacht werden. Das führt zu einer deutlichen Umverteilung der Steuerlast.

  • Gewinner: schuldenfreie Hauseigentümer (häufig ältere). Kein Eigenmietwert mehr, spürbar tiefere Steuerlast.
  • Verlierer: Eigentümer mit Hypothek sowie Anleger mit Lombardkrediten. Zinsabzug entfällt, Steuerlast steigt.
  • Neutral: Mieter und Anleger ohne Kredit. Keine Änderung.

Schuldzinsen: vorher und nachher

Vor der Reform: Private Schuldzinsen (Hypotheken, Lombard, auch Konsumkredite) waren bis zur Höhe der Vermögenserträge plus 50 000 CHF abziehbar.

Nach der Reform: Abziehbar sind nur noch Schuldzinsen im Zusammenhang mit vermieteten Liegenschaften (anteilig). Zinsen für selbstbewohntes Wohneigentum, Lombard und Konsumkredite sind grundsätzlich nicht mehr abziehbar. Ausnahme: begrenzter Ersterwerberabzug für eine Übergangszeit.

Politischer Kontext: Die jetzt beschlossene, restriktive Ausgestaltung des Schuldzinsabzugs war die strengste der diskutierten Optionen. Banken und Verbände, u. a. die Schweizerische Bankiervereinigung (SBVg), haben sich 2019 in ihrer Vernehmlassungsstellungnahme dagegen ausgesprochen, weil sie eine Benachteiligung von Investitionen und Kreditfinanzierungen sahen (SBVg 2019, PDF). Eine offizielle Übersicht zur Reform bietet das Dossier des EFD (EFD-Dossier).

Beispiele und Annahmen

Alle Personen haben 100 000 CHF Lohn. Dividendenrendite 2 Prozent. Hypothekarzins 3 Prozent. Lombardzins 1.5 Prozent. Steuersatz 30 Prozent.

  • Mueller (35, Mieterin): 200 000 CHF Wertschriften
  • Huber (35, Hypothek): Haus 1 000 000 CHF, 800 000 CHF Hypothek
  • Meiner (35, Lombard): 600 000 CHF Wertschriften, 400 000 CHF Lombardkredit
  • Egli (55, Haus abbezahlt): Haus 1 000 000 CHF
  • Keller (55, Anleger): 1 000 000 CHF Wertschriften
  • Schneider (55, Lombard): 1 400 000 CHF Wertschriften, 400 000 CHF Lombardkredit

Vergleich heute und nach der Reform

Person  Alter Vermögen Dividenden 2 % Netto Belastung heute (CHF) Netto Belastung nach Reform (CHF) Veränderung CHF Veränderung %
Müller (Mieterin) 35 200’000 Portfoliowert 4 000 61 200 61 200 0 0 %
Huber (Hypothek) 35 1 Mio Haus, 800’000 Hypothek dafür,
Geld steckt im Haus
0 52 800 54 000 +1 200 +2.3 %
Meiner (Mieter, Anleger mit Lombard) 35 600 000 Portfoliowert, dazu ein 400’000 Lombardkredit 12 000 37 800 39 600 +1 800 +4.8 %
Egli (Haus abbezahlt) 55 1 Mio Haus 0 36 000 30 000 -6 000 -16.7 %
Keller (Mieterin, Anleger) 55 1 Mio Aktien 20 000 36 000 36 000 0 0 %
Schneider (Mieterin, Anleger mit Lombard) 55 1.4 Mio Portfoliowert, dazu ein 400’000 Lombardkredit 28 000 42 600 44 400 +1 800 +4.2 %

Fazit

  • Junge Leute: Müller (Mieter) neutral; Huber und Meiner verlieren (Zinsabzug weg).
  • Ältere: Egli gewinnt deutlich (Eigenmietwert weg); Keller neutral; Schneider verliert (Lombardzins nicht mehr abziehbar).
  • Insgesamt: Entlastung für schuldenfreie Eigentümer, Mehrbelastung für Kreditnehmer und tendenziell für jüngere Menschen
  • Abzug für Erstmieter in den ersten 10 Jahren, Details sind noch nicht klar.

Weiterführende Quellen

  • Eidgenössisches Finanzdepartement EFD: Übersicht und FAQ zum Systemwechsel – EFD-Dossier
  • Stellungnahme der Schweizerischen Bankiervereinigung (SBVg) zur Vorlage 17.400 / WAK-SR (2019) – PDF

 

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George Dorgan
George Dorgan (penname) predicted the end of the EUR/CHF peg at the CFA Society and at many occasions on SeekingAlpha.com and on this blog. Several Swiss and international financial advisors support the site. These firms aim to deliver independent advice from the often misleading mainstream of banks and asset managers. George is FinTech entrepreneur, financial author and alternative economist. He speak seven languages fluently.
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