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Vermögensvergleich Schweiz – Deutschland ????

 

Was kommt uns Deutschen in den Sinn, wenn wir an die Schweiz denken? Hohe Berge, blaue klare Seen, freundliche Menschen und die Schweizer Banken natürlich. Die Schweizer haben alle Geld. Das weiss jedes Kind in Deutschland. Oder so lautet zumindest das Vorurteil, das viele Deutsche gegenüber den Schweizer haben. Ist das aber wirklich so? Ich wage in diesem Blogbeitrag einen Vergleich der beiden Länder in Sachen Vermögen und Vermögensverteilung.

Durchschnitts- und Medianvermögen

Schaut man sich das Durchschnittsvermögen an, so erkennt man, dass es in der Schweiz mit 564‘653 $ gut doppelt so hoch ist wie in Deutschland mit 216‘654 $.

Da die Löhne in der Schweiz auch gut doppelt so hoch sind wie in Deutschland, kann man von einem ähnlichen Wohlstandsniveau ausgehen. Das Durchschnittsvermögen ist allerdings kein guter Indikator für den Wohlstand der Bürger. Durch einige sehr grosse Ausreisser – wie zum Beispiel einige wenige sehr, sehr reiche Bürger – wird der Blick auf die Vermögen pro Bürger verzehrt. Eine bessere Methode, um den Wohlstand der Bürgerinnen und Bürger abzubilden, ist das Medianvermögen. Hier sieht man einen krassen Unterschied zwischen Deutschland und der Schweiz. Das Medianvermögen liegt in der Schweiz bei 227‘891 $, also bei knapp 40,4 Prozent des Durchschnittsvermögens. Das Medianvermögen in Deutschland liegt bei 35‘313 $. Das entspricht 16,3 Prozent des Durchschnittsvermögens. Wenn wir die beiden Medianvermögen miteinander vergleichen, können wir gut erkennen, dass das Vermögen in Deutschland ungleicher verteilt ist, als in der Schweiz. Die Hälfte der Deutschen hat weniger als 35‘313 $ (32‘819,20 €) an Vermögen. Im Gegenzug hat die Hälfte der Schweizer sogar mehr als 227‘891 $ (211‘846,33 €) an Vermögen.

Vermögensunterschied ????

Wie lässt sich dieser Vermögensunterschied begründen? Ich habe folgende Punkte identifizieren können:

  • Deutschland hat den grössten Niedriglohnsektor Europas
  • Steuern und Abgaben sind in der Schweiz viel niedriger als in Deutschland
  • Höherer Aktienanteil am Vermögen
  • Die Schweiz ist kapitalistischer als Deutschland
  • Höhere Sparquote

1. Deutschland hat mit 22 Prozent der Beschäftigten einen hohen Anteil an Geringverdienern. Die Schweiz liegt diesbezüglich bei 14 Prozent. Als Geringverdiener gilt gemeinhin, wer pro Stunde weniger als zwei Drittel des Medianlohns erzielt. Hierzu gibt es einen guten Artikel in der NZZ. Diesen findest du hier.

2. Im OECD-Vergleich liegt Deutschland auf dem zweiten Platz, was die Höhe der Steuern und Sozialabgaben angeht. Verglichen wird eine alleinstehende Person ohne Kinder. In Deutschland liegt die Abgabenlast bei 39,7 Prozent. In der Schweiz dagegen nur bei 17,4 Prozent.

So hoch sind Steuern und Abgaben weltweit

So hoch sind Steuern und Abgaben weltweit

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3. Mit dem Sparbuch, Sparkonto oder dem Tagesgeldkonto kann man sein Vermögen nicht wirklich vermehren. Die Zinsen lagen In der Vergangenheit gerade so auf dem Inflationsniveau und heutzutage sogar darunter. Vermögen wird am besten mit Produktivkapital vermehrt. Aktien sind ein klassisches Beispiel hierfür.

Aktionarsanteil der Gesamtbevolkerung

Aktionarsanteil der Gesamtbevolkerung

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4. Hier in der Schweiz muss jeder Einzelne viel mehr Eigenverantwortung tragen als man das aus Deutschland kennt. Man zahlt deswegen aber auch weniger Steuern. Das eindrücklichste Beispiel dafür ist für mich die Krankenkasse. Das Schweizer Krankenversicherungssystem ist vergleichbar mit dem privaten Krankenversicherungssystem in Deutschland. Für jedes Familienmitglied muss ein individueller Beitrag geleistet werden. Zahnarztleistungen müssen extra versichert werden. Jeder Erwachsene hat zudem mindestens die ersten CHF 300 an Gesundheitskosten selbst zu tragen.

Der Kündigungsschutz ist ein weiteres Beispiel. Dieser ist viel lockerer als in den umliegenden europäischen Ländern. Ich sehe dieses Mehr an Kapitalismus keinesfalls als Nachteil, sondern eher als Vorteil für die Gemeinschaft. Eigenverantwortung eines jeden, erzeugt ein Bewusstsein für die Kosten. In Deutschland werden viele Leistungen als selbstverständlich angesehen. Ich denke da auch an die Kinderbetreuung. In Deutschland zahlt man oft nicht direkt, sondern es wird über Steuern finanziert. Demnach haben wir keinen direkten Einfluss auf die Kosten. Das Mehr an Kapitalismus bedeutet allerdings nicht, dass bedürftige Menschen in der Schweiz alleine gelassen werde. Keinesfalls! Das Schweizer Sozialsystem zählt zu den besten in der Welt und ist besser als das Sozialsystem in Deutschland. Die Arbeitslosenversicherung und die Altersvorsorge in der Schweiz sind deutlich solider als in Deutschland

5. In der Schweiz wird ein grösserer Anteil des Einkommens gespart als in Deutschland. Die Schweiz liegt mit 19 Prozent international betrachtet sogar auf dem zweiten Platz, was die Sparqoute angeht. In Deutschland liegt die Sparquote bei knapp 11 Prozent.

Sparquoten im internationalen Vergleich

Sparquoten im internationalen Vergleich

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Thomas der Sparkojote
Mein Name ist Thomas Kovacs (23) und ich betreibe diesen Schweizer Finanzblog. Ich habe es geschafft im jungen Alter ein Vermögen von über 445’000CHF (411’000€) anzusammeln. Seit 5 Jahren investiere ich aktiv an der Börse und teile meine Reise zur finanziellen Freiheit auf diesem Blog.
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