Vor wenigen Tagen machte Beate Sander ihre schwere Krebserkrankung öffentlich. Sie weiß, dass sie sterben wird. Trotzdem nahm sie sich noch einmal die Zeit für ein Gespräch.
Passende Links zum Video: Meine zwei anderen Interviews mit Beate Sander: Doch eigentlich gehörten nicht nur die letzten 20 Jahre den Aktien und Kursen. Vielmehr hat die Börse ihr ganzes Leben begleitet, geprägt und alles verändert. “Vor der Börse hatte ich kein schönes Leben”, erzählt sie in dem Gespräch. Die Kindheit sei alles andere als schön gewesen. “Ich entsprach nicht dem damaligen Frauenbild. Deswegen akzeptierte mich meine Mutter nicht. In vielen Dingen habe ich mich wie ein Junge verhalten – wahrscheinlich deswegen, weil ich gemerkt habe, dass die Jungen die erfolgreichen sind.” Die Waagschale mit den schönen Erlebnissen füllte sich erst zunehmend, als sie begann zu unterrichten: “Mein Schulleiter kam Ende der 90er Jahre zu mir und sagte: ,Die Eltern und Schüler wollen eine Börsen-AG. Gründen Sie eine!'” Da es kein passendes Buch gab, schrieb Sander eins: “Börseneinstieg mit Spannung und Spaß”. Das Buch sei ihr erster Bestseller gewesen. “Da kam dann so richtig die Motivation auf. das ist es für Dich! Das hat mich nie mehr losgelassen, dafür habe ich alles andere dann gelassen.” Der Börse ist sie auch trotz ihrer schweren Krankheit treu geblieben. Sogar noch Aktien hat Beate Sander in den letzten Wochen gekauft. Ums Geld ging es ihr dabei nie, wie Sander erzählt: “Die Millionen waren nur ein Beweis für mich, dass meine Hoch-Tief-Mut-Strategie funktioniert.” So ist es für sie auch eine Bestätigung, dass ihr Depot den Einbruch nach der Corona-Krise schnell überwunden hat und mit 2,8 Millionen höher steht denn je. Sander appelliert an alle: “Weg vom Sparbuch, hin zu Aktien! Wenn ihr wenig Geld habt, fangt mit ETFs an, wenn ihr viel Geld habt, könnt ihr auch Einzelaktien kaufen. Aber vor allem: Macht etwas! Denn die Nullzinspolitik wird noch lange anhalten. Wer sein Geld nur auf dem Sparbuch hält, wird im Ruhestand kein schönes Leben haben.” |
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