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Werden Bund und Kantone die Nationalbank rekapitalisieren?

Auf der beachteten Internet-Seite “Project Syndicate – The World’s Opinion Page” schreiben die renommierte Professorin Beatrice Weder di Mauro (Verwaltungsrätin UBS und Roche, vormals Rat der Wirtschaftsweisen in Deutschland) und Professor Barry Eichengreen (Professor in Berkeley sowie Institut für Weltwirtschaft in Kiel), die Notenbanken sollten sich keinerlei Gedanken machen über Verluste. Allfällig negatives Eigenkapital könne ja einfach von den Regierungen aufgestockt werden. Das funktioniere genauso, wie wenn der Staat das Defizit der Post übernehme.

Stimmt das? Muss sich unsere Schweizerische Nationalbank (SNB) nicht um Verluste kümmern? Kann sie einfach davon ausgehen, dass Bund und Kantone allfällig negatives Eigenkapital ohne weiteres ausgleichen und die SNB rekapitalisieren? So gesehen hätte die SNB den Mindestkurs einfach durchsetzen sollen – ohne Rücksicht auf Verluste. Das jedenfalls behaupten die beiden Wissenschaftler und kritisieren deshalb die Nationalbank scharf.

Wörtlich schreiben Weder di Mauro und Eichengreen: “But should central banks really worry so much about balance-sheet profits and losses? The answer, to put it bluntly, is no.”

Und weiter argumentieren die beiden: “… the central bank can simply ask the government to replenish its capital, much like when a government covers the losses of its national post office.”

Die SNB solle sich also keine Sorgen um allfällige Verluste oder negatives Eigenkapital machen. Sie könne ja einfach zur Regierung gehen, welche sie rekapitalisiere. Die Wortwahl der beiden gleicht der Wortwahl von SNB-Chef Thomas Jordan, als dieser den Mindestkurs rechtfertigte.

Warum aber, so muss man sich fragen, hat denn die SNB den Mindestkurs aufgegeben, wenn Verluste und negatives Eigenkapital die Handlungsfähigkeit der SNB angeblich nicht beeinträchtigen?

Eine genauere Analyse der beiden Argumentationen offenbart, dass dazwischen Welten liegen. Während Jordan argumentiert, die SNB müsse negatives Eigenkapital nicht fürchten, weil die SNB selber “Liquidität” schaffen könne, argumentieren Weder di Mauro und Eichengreen, die SNB müsse negatives Eigenkapital nicht fürchten, weil sie jederzeit durch den Staat rekapitalisiert werde.

Haben uns die SNB, der SNB-Bankrat oder der Bundesrat bei Einführung des Mindestkurses gewarnt, dass Bund und Kantone die SNB bei negativem Eigenkapital rekapitalisieren müssten?

Im Gegenteil: SNB-Direktiorium, ihr Bankrat und der Bundesrat behaupteten stets, die Nationalbank könne “Liquidität aus dem Nichts” schaffen und damit “unbeschränkt” Euros kaufen und auch sämtliche Schulden der SNB begleichen. Selbst negatives Eigenkapital könne aufgestockt werden durch märchenhafte “Geldschöpfung” – wenn auch nicht “nachhaltig”, wie SNB-Chef Jordan einräumte.

Das unwissende Volk, der Bundesrat und die Parlamentarier – der Bilanzanalyse offenbar unkundig – vertrauten dem SNB-Direktorium blind. Und nun kommen wieder Wirtschaftswissenschafter daher und behaupten mit grösster Selbstverständlichkeit, negatives Eigenkapital werde durch die Regierungen, im Falle der Schweiz also durch Bund und Kantone, problemlos aufgestockt.

Wenn man ein Mindestkurs-Abenteuer eingeht, so sollte man sich im Klaren darüber sein, wie dieses finanziert werden soll. Durch “Geld drucken” oder durch “Steuern erheben”? Diese Frage wurde in unserem Land bisher nicht offen diskutiert. Dabei geht es mittlerweile um über 500 Milliarden Staatschulden, von denen noch niemand weiss, wie sie bezahlt werden.

Warum hat die SNB die Durchsetzung des Mindestkurses aufgegeben? Weder di Mauro und Eichengreen behaupten, es sei unverständlich. “All of this makes it hard to fathom what the SNB was thinking”, schreiben sie, und folgern, die SNB sei politisch unter Druck gesetzt worden. “The SNB’s motive, it appears, was entirely political.”

Weiter behaupten sie, die kantonalen Finanzdirektorinnen und Finanzdirektoren wollten Gewinne der SNB sehen und nicht Verluste, um ihre kantonalen Finanzhaushalte in den Griff zu kriegen. “The fear was that the SNB’s balance-sheet losses might anger cantonal leaders to such a degree that the central bank’s independence would be threatened.”

Zudem habe die Goldinitiative die SNB “traumatisiert”. Diese sie zwar gescheitert, “but the political debate was traumatic”.

Es ist korrekt: Die SNB war traumatisiert. Deshalb hat sie aufgegeben. Aber wegen einer Volksinitiative, die mit über 80 Prozent Nein-Stimmen und mit einem Ständemehr von 100 Prozent abgeschmettert worden war?

Nein. Die SNB hatte ein anderes Trauma. Es muss ein Umdenken in den Köpfen des SNB-Direktoriums stattgefunden haben und den Verantwortlichen klar geworden sein, dass die Theorie der “märchenhaften Geldschöpfung aus dem Nichts” die Schweizer Wirtschaft in den Abgrund reisst.

Das hat sie zu Recht traumatisiert.

Angenommen, die SNB hätte den Mindestkurs nicht aufgegeben und jeden weiteren Monat 100 Milliarden Schulden gemacht bei UBS, CS, Kantonalbanken, Postfinance, Suva. Bis Mitte dieses Jahres hätte die SNB dann Schulden von total rund 1 Billion Franken akkumuliert.

Angenommen, sie hätte den Mindestkurs dann aufgegeben. Das Resultat bei einem Kurs von 1:1 zum Euro wäre ein Verlust von rund 200 Milliarden Franken gewesen. Damit wäre das Eigenkapital der SNB auf minus 150 Milliarden gefallen.

Dann – so die Behauptung von Weder di Mauro und Eichengreen – hätte die SNB zum Staat gehen können, um eine Rekapitalisierung von 150 Milliarden Franken einzufordern? Wie sollte das konkret gehen?

Der Kanton Zürich beispielsweise müsste wohl über 20 Milliarden abliefern, der Kanton Uri gegen eine Milliarde, um die SNB zu rekapitalisieren. Die Vorstellung solcher Dimensionen hat das SNB-Direktorium “traumatisiert”.

Dass Weder di Mauro und Eichengreen angesichts dieses Ausmasses behaupten, die SNB hätte den Mindestkurs durchsetzen sollen, ungeachtet der drohenden Verluste, ist unverständlich und weltfremd.

Wie aber geht es nun weiter? Glücklicherweise hat die SNB den Mindestkurs aufgegeben. Doch nun hängt das Devisenportefeuille der SNB wie ein Damoklesschwert über der Schweizer Volkswirtschaft. Behält die SNB diese Anlagen, so hat sie ein doppeltes Risiko; das Gegenparteirisiko mit Staatsanleihen verschuldeter Staaten kombiniert mit dem Wechselkursrisiko.

Sollten die Devisen in den nächsten 10 Jahren um weitere 10 Prozent fallen und die Staatsanleihen um 10 Prozent an Wert verlieren, was konservative Schätzungen sind, so würde für die SNB ein Verlust von gegen 100 Milliarden resultieren.

Können und wollen wir Steuerzahler ein negatives Eigenkapital der SNB von gegen 100 Milliarden Franken übernehmen und die SNB rekapitalisieren? Hier hört die “Unabhängigkeit” der Nationalbank auf. Solche Dimensionen sind in einer gesunden Demokratie in der Politik zu diskutieren. Es muss inskünftig festgelegt werden, wie hoch die Verschuldung der Nationalbank gehen darf.

Insbesondere gilt es, Nutzen und Kosten der Geldpolitik gegeneinander abzuwägen. 100 Milliarden Franken zur Ankurbelung der Schweizer Wirtschaft könnten mit Direktinvestitionen sinnvoller eingesetzt werden als im Giesskannenprinzip über den Umweg Euro-Zone.

Angenommen, die Steuerzahler des Kantons Uri müssten für fast eine Milliarde Franken zusätzliche Steuern bezahlen, um die Wirtschaft im Kanton Uri zu unterstützen. Nun gibt es zwei Möglichkeiten. Die Milliarde wird für Direktinvestitionen verwendet, oder die Milliarde wird dafür gebraucht, die Verluste der SNB auf ihren Devisenbeständen auszugleichen.

Welche der beiden Methoden ist wohl die effizientere und kommt der Wirtschaft des Kantons Uri mehr zugute? Direktinvestitionen nützen der Wirtschaft mehr als die hochriskanten Devisenanlagen der SNB.

Allein die Übung “Euro-Mindestkurs” dürfe die SNB und damit die Schweiz bereits über 50 Milliarden Franken gekostet haben. Und was hat dabei herausgeschaut? Die “Euro-Schanze”, also der mehr als drei Jahre dauernde Mindestkurs bei 1,20 und die abrupte Aufgabe desselben mit dem Absturz auf 1:1 haben der Schweiz per Saldo mehr geschadet als genützt.

Die SNB muss dringend Leitplanken von der Politik erhalten. Das ist echte Demokratie. Es geht nicht darum, der SNB ins Tagesgeschäft reinzureden. Genauso wie ein Pilot seine Flugroute einzuhalten hat, im Flugzeug aber der Chef ist. Es darf nicht sein, dass die SNB von einer Wirtschaftslobby (Export, Tourismus) bedrängt wird (Stichwort “Franken-Rütli”).

Bedenklich bleibt, dass renommierte Wirtschaftswissenschaftler allen Ernstes behaupten, Notenbanken dürften sich unbeschränkt verschulden, da die Regierungen diese ja wie eine Post rekapitalisieren könnten.

In ihrem Diskussionsbeitrag spannen Weder di Mauro und Eichengreen den Bogen von der SNB zu EZB und zur Fed. Auch diese sollten sich nicht um Verluste kümmern. Mit solch wenig durchdachten und riskanten Ratschlägen werden Wirtschaftswissenschafter immer wieder Finanzkrisen verschulden. Die Wirtschaftskrisen der vergangenen hundert Jahre gehen zu einem grossen Teil auf solche und ähnliche Irrlehren der Wirtschaftswissenschaften zurück.

Es ist höchste Zeit, dass die Wirtschaftswissenschafter über ihre Bücher gehen. Sie sollten ihre Verantwortung gegenüber den Volkswirtschaften wahrnehmen. Was Weder di Mauro und Eichengreen behaupten, ist genauso schädlich für die Volkswirtschaften wie das Märchen von Thomas Jordan mit der angeblichen “Geldschöpfung aus dem Nichts”.

Die Wirtschaftswissenschaft schadet den Volkswirtschaften mehr, als dass sie diesen nützt. Das muss sich ändern.

39 Kommentare zu “Werden Bund und Kantone die Nationalbank rekapitalisieren?”

  1. @Roger

    Danke. Sie sitzen demselben Irrtum auf wie SNB-Chef Jordan:

    Geld kommt ausschliesslich durch sogenannte Offenmarktpolitik in den Geldkreislauf. Das funktioniert so:

    Die Notenbank kauft am offenen Markt beispielsweise Obligationen. Diese bezahlt sie der Bank mit Geld (Banknoten oder Giroguthaben der Banken bei der SNB). Will die Notenbank die Geldmenge verringern, so muss sie die Obligationen wieder verkaufen. Die Banken bezahlen mit Notenbankgeld. Dadurch wird die Geldmenge wieder verringert.

    Die Behauptung von SNB-Chef Jordan, wonach die SNB gegen Geld nur Geld auszahle ist somit falsch. Die SNB gibt gegen Geld Obligationen oder Gold oder Devisen heraus. Sie kann die Geldmenge nicht reduzieren durch Ausgabe von Geld (Notenbankgeld ist nie und nimmer Zahlungsmittel für die SNB).

    Fällt der Wert der Aktiven der SNB unter den Wert ihrer Schulden (ausstehende Geldmenge), so kann die Notenbank die ausstehende Geldmenge nicht mehr vollumfänglich reduzieren („abschöpfen“). D.h. die SNB ist damit handlungsunfähig. Sie kann ihre Schulden nicht mehr bezahlen.

    Es ist richtig, dass eine Privatperson kein Konto bei der SNB besitzen kann. D.h. Sie und ich erhalten von der SNB keine Wertschrift oder Gold im Gegenzug für Notenbankgeld. Die Geschäftsbanken können jedoch ein Konto bei der SNB haben und dort wird die Geldemission bzw. die Geldreduktion durch Offenmarktpolitik bewerkstelligt.

    D.h. die SNB muss Vermögen herausgeben, wenn sie die Geldmenge reduzieren will. Verfügt sie nicht mehr über genügend Vermögen, beispielsweise weil der Euro weiter gesunken ist, so ist sie handlungsunfähig.

    In seinem Vortrag („Benötigt die SNB Eigenkapital“), behauptet Prof. Jordan u.a. folgendes:

    Zitate:

    „Da es sich zudem bei den Noten und den Giroguthaben um gesetzliche Zahlungsmittel handelt, sind diese Verbindlichkeiten auch nicht im eigentlichen Sinne einforderbar, sondern können einzig – als gleichwertige gesetzliche Zahlungsmittel – gegeneinander getauscht werden.“

    „Da ein Liquiditätsengpass in eigener Währung unmöglich ist, stellt sogar eine Situation, in der eine Zentralbank negatives Eigenkapital ausweist, für ihre Geschäftspartner kein Problem dar. Denn im Unterschied zu anderen Unternehmen und Banken könnte sie auch in diesem Fall den künftigen Forderungen in eigener Währung immer nachkommen.“

    „Dies hat zur Folge, dass eine Zentralbank nicht in ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt ist, wenn ihr Eigenkapital vorübergehend negativ wird.“

    Zitat Ende

    Alle diese Behauptungen von SNB-Chef Jordan sind falsch.

    Erstens:
    Die SNB kann die Geldmenge nur verringern, wenn sie dagegen der Bank Vermögen überweist (Gold, Wertschriften, Devisen usw.).

    Zweitens:
    Fällt der Wert des Vermögens der SNB unter Wert ihrer Schulden (ausstehende Geldmenge), kann die SNB die ausstehende Geldmenge nicht mehr vollständig reduzieren. D.h. die SNB ist handlungsunfähig.

    Drittens:
    Im obigen Fall müssen die Gläubiger ihre Guthaben bei der SNB entsprechend wertberichtigen, weil sie wissen, dass die SNB die ausstehende Geldmenge bzw. ihre ausstehenden Schulden nicht mehr vollumfänglich begleichen kann. Das kann zum Konkurs von Geschäftsbanken führen; je nachdem, wieviel Kredit sie der SNB gewährt haben zum Kauf von Euros.

    Dabei spielt es zudem keine Rolle, von wem die Initiative ausgeht, die Geldmenge zu reduzieren. Da Notenbankgeld Fremdkapital der SNB darstellt, haben die Gläubiger der SNB jederzeit das Recht, ihre Giroguthaben (Sichtguthaben) bei der SNB auf Sicht, d.h. sofort zurückzufordern.

    Das Nationalbankgesetz (Artikel 18) legt fest, dass die SNB von den Banken lediglich einen Mindestreservesatz von 4 Prozent einfordern darf. Gemäss Statistischem Monatsheft halten die Banken das 21-fache der geforderten Mindestreserven bei der SNB. Daraus folgt, dass die Banken jederzeit das Recht haben, ihre Guthaben bei der SNB zu reduzieren.

    Es gibt keinen Gesetzesartikel im Nationalbankgesetz, der den Banken verbieten würde, einmal bei der SNB einbezahltes Kapital von dort wieder abzuziehen.

    Die SNB verwechselt immer wieder Eigenkapital und Fremdkapital. Banknoten sind nicht Eigenkapital, sondern Fremdkapital der SNB. Daraus folgt, dass der Kapitalgeber das Recht hat, sein der SNB ausgeliehenes Kapital wieder zurückzufordern. Es gibt keinen Gesetzesartikel, welcher der SNB zusichern würde, dass sie ihre Schulden (Fremdkapital) nicht zurückzahlen müsste.

    Die SNB hat als Schuldnerin die gleichen Pflichten, wie der Staat allgemein und die Privatwirtschaft. Die SNB kann sich somit nicht endlos verschulden und behaupten, sie müsse ihre Schulden nie mehr zurückzahlen.

    Die Behauptung von SNB-Chef Jordan, die SNB sei auch mit negativem Eigenkapital noch voll handlungsfähig basiert somit auf diversen, gravierenden Irrtümern.

    Bei negativem Eigenkapital müssen die Steuerzahler die SNB rekapitalisieren. Können sie das nicht, so kommt es zu Bankenkonkursen (plus Konkurs Postfinance plus Konkurs Suva usw.; je nachdem wieviel Kredit diese der SNB gewährt haben).

    In seinem Referat hat Jordan nicht ein einziges Mal erwähnt, dass die Steuerzahler die SNB werden rekapitalisieren müssen.

    Es ist nun höchste Zeit, das der Öffentlichkeit klarzumachen und die SNB dazu zu bringen, ihre masslosen Devisenanlagen zu verkaufen, bevor das obige Horrorszenario eintrifft.

  2. Die SNB muss nichts für die Franken geben. Wenn ich auf einer Pfund-Note sehe “I promise to pay the bearer on demand the sum of x pounds”, dann ist Sterling-Silber gemeint. Früher hätte ich Sterling-Silber bekommen, heute steht der Text nur noch als Erinnerung an früher da. Genauso muss die SNB Franken nicht mehr wie früher gegen Gold umtauschen.
    Da die SNB offenbar negatives Eigenkapital haben darf, muss sie nicht mit Kapital ausgestattet werden.
    Sie muss also nie etwas den Leuten mit Franken geben und kann unendlich Schulden machen. Oder habe ich etwas übersehen?

  3. @Trader

    Ja, Richtig. Ich beziehe mich auf diesen Beitrag.

    http://www.iconomix.ch/de/blog/489-braucht-die-schweizerische-nationalbank-eigenkapital/

    In diesem Beitrag auf der home page der SNB „iconomix“ behauptet die SNB:

    Zitat iconomix:

    „Dank dem sogenannten Banknotenmonopol geht ihr der Schnauf nicht so schnell aus, kann sie doch (so zusagen aus dem Nichts) jederzeit Geld «schöpfen».“

    Zitat Ende

    In den Anmerkungen zu den Ausführungen von Herrn Dr. Marc Meyer“, weiter unten schreibt die Kommunikation der SNB:

    Zitat:

    „Der Grund der Meinungsdifferenzen ist, dass (z.B. im längeren Beitrag „Banknoten sind Schuldscheine der SNB“) ein zentraler Aspekt fehlt und deshalb falsche Schlüsse gezogen werden: Die Banknoten sind gesetzliches Zahlungsmittel der Schweiz, mit allen daraus erwachsenden Konsequenzen.“

    „Eine Banknote kann nur in die gleiche oder eine andere Form von gesetzlichen Zahlungsmitteln umgetauscht werden.“

    „Herr Jordan hat in seinem Referat viele der in den Beiträgen angesprochenen Aspekte eingehend behandelt.“

    Zitat Ende.

    In dem besagten Referat („Braucht die SNB Eigenkapital?“) behauptete dann SNB-Chef Jordan in mehreren Zitaten:

    Zitate Jordan:

    „Zum einen können Zentralbanken nämlich nicht illiquid werden“.

    „Ein erster Grund für die Sonderstellung einer Zentralbank liegt darin, dass es bei ihr keine Liquiditätsengpässe – also kurzfristige Zahlungsprobleme – gibt. Die Zentralbank kann sämtlichen Zahlungsverpflichtungen jederzeit nachkommen, weil sie die benötigte Liquidität selber schaffen kann.“
    ….
    „Da es sich zudem bei den Noten und den Giroguthaben um gesetzliche Zahlungsmittel handelt, sind diese Verbindlichkeiten auch nicht im eigentlichen Sinne einforderbar, sondern können einzig – als gleichwertige gesetzliche Zahlungsmittel – gegeneinander getauscht werden.“

    „Zweitens hat die SNB zudem von Gesetzes wegen das Recht, ausstehende Forderungen mit der Schöpfung von Franken sozusagen „aus dem Nichts“ zu begleichen. Man spricht in diesem Zusammenhang auch davon, dass eine Zentralbank „Geld drucken“ kann. Dank dieser autonomen Geldschöpfungsmöglichkeit, dem Notenmonopol, gerät die SNB nie in Liquiditätsengpässe.“

    „Da ein Liquiditätsengpass in eigener Währung unmöglich ist, stellt sogar eine Situation, in der eine Zentralbank negatives Eigenkapital ausweist, für ihre Geschäftspartner kein Problem dar. Denn im Unterschied zu anderen Unternehmen und Banken könnte sie auch in diesem Fall den künftigen Forderungen in eigener Währung immer nachkommen.“

    „Die Fähigkeit einer Zentralbank, ihre Verbindlichkeiten fortwährend zu bedienen, hat weitreichende Konsequenzen:“

    „Bleibt dieser Zustand negativer Seigniorage dauerhaft bestehen, wird eine Zentralbank gezwungen, Geld zu schöpfen, um die laufenden Kosten zu decken.“

    „Denn mit „Geld drucken“ kann Eigenkapital, wie gesagt, nicht nachhaltig aufgestockt werden. Die Geldschöpfung erlaubt lediglich, den Zahlungsverpflichtungen vollständig nachzukommen. Die Nationalbank hat auf Basis der heutigen Bilanzstruktur eindeutig kein strukturelles Bilanzproblem.“

    Zitat Ende

    Es ist also eindeutig: Der SNB-Chef und sein Team bezeichnen Notenbankgeld fälschlicherweise als Zahlungsmittel der SNB bzw. als „Liquidität“ der SNB. Damit könne die SNB sämtlichen ihren eigenen Zahlungsverpflichtungen jederzeit nachkommen. Durch „Geld schöpfen“ könne die SNB ihre laufenden Kosten decken.

    Das alles sind falsche Behauptungen.

    Nur mit (Vermögen) Aktiven kann man Zahlungsverpflichtungen nachkommen. Das gilt auch für die SNB. Notenbankgeld ist aber ein Passivum (Schuld) der SNB. Deshalb kann die SNB Notenbankgeld nicht als Zahlungsmittel für die eigenen Schulden betrachten.

    Notenbankgeld ist selber eine Schuld der SNB. Und mit zusätzlichen Schulden kann man die Schulden nicht abbauen. Weil die SNB Notgenbankgeld als Vermögen der SNB interpretiert, folgt, dass sie Notenbankgeld auch als Eigenkapital der SNB betrachtet. Das sagt Jordan sogar wörtlich.

    Ich habe das der SNB nun schon vielmals gesagt. Aber sie will nicht verstehen – betrachtet sich selber als unfehlbar. Dieser Fehler hat die Schweiz nun bereits zweistellige Milliardenbeträge gekostet. Als ich das auf iconomix richtigstellen wollte, wurden meine Texte einfach abgeschnitten – und das auf einer Diskussionsplatform, die mit Steuergeldern finanziert wird.

    Das Resultat der Fehleinschätzung der SNB, ihr gehe der Schnauf nicht aus, haben wir am 15. Januar 2015 gesehen. Wie viele Milliardenbeträge dieser Verlust die Schweiz gekostet hat, werden wir in Bälde auch sehen. Es dürften gegen 50 Milliarden Franken sein.

    Ein vollkommen unnötiger Verlust – nur weil die SNB nicht hören will und sich als unfehlbar betrachtet.

    • @Dr. Marc Meyer,
      herzlichen Dank! Jetzt habe/glaube ich Ihre Argumentation verstanden zu haben.

      Der Reihe nach: Die Grundschuld besichert einen Kredit?

      Stimen Sie mit mir überein, wenn ich behaupte, dass Sicherheiten aus geldpolitischen Geschäften mit der Besicherung von Kreditgeschäften nicht zu vergleichen sind? Ergo: Ohne ein erstes laufendes geldpolitisches Geschäft, d.h. ohne verkaufte Schuld, entstehen keine Geldsummen, bzw. diese Schuldtitel sind die einzige Sicherheit der SNB, um nicht die Fähigkeit zu verlieren, Banknoten zu schaffen??

      Am Rande sei bemerkt: die Zeit ist reif, um gegen jeglicher Art von Zensur anzukämpfen!

    • @Dr. Marc Meyer,

      da Ihr Beispiel mit Banknoten (ZB-Geld) von zentraler Bedeutung für mich ist Ihre Behauptungen zu verstehen, bitte ich nochmals um Geduld.

      Aus einem Lombardpapier (z.B. Staatsanleihe) kann immer nur einer Rückzahlung fordern, nämlich der jeweilige Inhaber des Papiers. Der Inhaber des Papiers ist zunächst die Bank. Die Bank tritt diese Forderung aber nicht an die SNB gegen den Erhalt von Banknoten ab, die sie hinfort bis zur Endfälligkeit behalten kann, sondern sie hinterlegt die Forderung als Sicherheit für den Zeitraum, für den sie von der SNB Banknoten (oder eine Gutschrift, nicht einen Kredit!) in Höhe der Summe, auf die die Papiere lauten (abzüglich des Lombardsatzes).

      Die SNB vergibt also keine Kredite an Kreditinstitute, sondern sie verwandelt vorübergehend bereits vorhandene Kredite (Wechsel, Lombardpapiere) in Banknoten.

      Ist dieser Ablauf richtig oder falsch?

      Sie schreiben:

      “Notenbankgeld ist selber eine Schuld der SNB. Und mit zusätzlichen Schulden kann man die Schulden nicht abbauen”

      Dazu sage ich: Richtig! Aber dazu füge und wiederhole ich auch hinzu:

      Die Notenbank vergibt keine Kredite an Kreditinstitute, sondern sie verwandelt vorübergehend bereits vorhandene Kredite (Wechsel, Lombardpapiere) in Banknoten!

      Wenn wir uns vergegenwärtigen, was geschähe, wenn sich die Kreditinstitute in der Zeit auflösen würden (freiwillig oder durch Konkurs), während der die von ihnen an die SNB weiter gereichten Wechsel und Lombardpapiere noch bei der SNB liegen, wird es völlig klar, wer da am Drücker steht in geldpolitischer Hinsicht!

      Die SNB könnte die Inlandswechsel nur beim Schuldner bzw. beim Gläubiger des Wechsels einklagen (beim Wechsel haften beide gleichermassen, auch die Bank, die quergeschrieben hat, aber die Bank betrachte ich der Einfachheit halber als nicht mehr existent).

      Die aus dem Wechsel verpflichteten Parteien müssten dann ihrerseits der SNB das Notenbankgeld zurück geben. Und bei den Lombardpapieren müsste sich die Notenbank gedulden, bis sie Endfälligkeit erreichen, um sich ihr Notenbankgeld zurück zu klagen, bei Staatspapieren wäre es der Staat.

      Dem eben geschilderten Tatbestand ist es zu verdanken, dass die Geschäftsbanken ihrerseits nirgends eine Verbindlichkeit gegen die Notenbank verbuchen und auch gar nicht können, da sie diese nicht haben.

      Ist es jetzt verständlicher für Sie?

    • Herr Dr. Meyer,

      Die zitierten Ausführungen der SNB sind über jeden Zweifel erhaben. Das Missverständnis welches hier besteht bzw der Aufklärung bedarf, ist dass Liquidität und Überschuldung zwei verschiedene paar Schuhe sind. Eine Zentralbank kann tatsächlich nicht illiquide werden. Was dies für ihr Eigenkapital bedeutet, ist eine ganz andere Frage.

    • @MoMo

      Nein. Die Aussagen von Herr Professor Jordan und seinem Team sind keineswegs über jeden Zweifel erhaben. Diese sind im Gegenteil im höchsten Grade irreführend. Jordan und die SNB behaupten, Notenbankgeld sei „Liquidität“ der SNB und damit „Vermögen“ der SNB. Das ist falsch.

      Notenbankgeld wird auf der Passivseite der SNB-Bilanz verbucht und ist demzufolge per Definition eine Schuld der SNB. Notenbankgeld kann deshalb nicht zu den „liquiden Mitteln“ der SNB gehören bzw. kann nie und nimmer zur „Liquidität“ der SNB gerechnet werden, wie Jordan behauptet.

      Ein Wertpapier ist immer nur Liquidität aus Sicht des Gläubigers, niemals aus Sicht des Schuldners. Und bei einer Geldemission geht die SNB nun einmal eine Schuld ein. Sie ist Schuldnerin. Sie und Herr Jordan verwechseln Aktiven und Passiven der SNB bzw. Vermögen und Schulden.

      Das ist eben der Fehler der Nationalbank: Sie meint, Geld sei ein Aktivkredit, den sie gewährt. Dabei ist Notenbankgeld im Gegenteil ein Passivkredit, den Sie von den Banken aufnimmt.

      Ein Beispiel: Wenn Sie auf der UBS ein Konto haben und Sie besitzen darauf ein Guthaben von CHF 10‘000, so stellt das „Liquidität“ aus Ihrer Sicht (MoMo) dar. Aus Sicht der UBS handelt es sich aber um eine Schuld. Die UBS kann mit dem Guthaben, das Ihnen (MoMo) gehört, keine eigenen Rechnungen bezahlen. Die UBS kann mit dem Guthaben von MoMo keine offenen Rechnungen von UBS begleichen.

      Genauso kann die SNB mit den Guthaben der Banken bei der SNB keine eigenen Schulden begleichen. Sie und Herr Jordan begehen da einen ganz gravierenden Irrtum. Klarer kann ich mich nicht mehr ausdrücken. Das ist doch nicht so schwer zu verstehen. Das sollten Herr Jordan und sein Team nun endlich einmal verstehen.

      Ich habe nicht behauptet, „Liquidität“ und „Überschuldung“ sei dasselbe, wie aus Ihrem Kommentar hervorginge. Bei Liquidität handelt es sich um ein Aktivum und Überschuldung ist der Überschuss der Passiven über die Aktiven. Sie vermischen hier zwei vollkommen unterschiedliche Begriffe.

      Eine Zentralbank ist dann illiquide, wenn ihre Schulden höher sind als ihr Vermögen. Die Meinung von SNB-Chef Jordan, die SNB könne im Falle von Überschuldung einfach Banknoten drucken und somit nicht illiquide werden, ist ein gravierender Irrtum. Warum? Eben, weil Banknoten nicht zu den liquiden Mitteln der SNB gehören.

      Dieser Irrtum hat die Schweiz nun einen hohen zweistelligen Milliardenbetrag gekostet. Soll das so weitergehen? Es wird Zeit, dass Herr Jordan und sein Team ihre vermeintliche Unfehlbarkeit ablegen und endlich einmal über Ihre Bücher gehen und auf der home page der SNB nicht solch gravierende Irrtümer verbreiten.

      Danke

    • @Trader

      Herr Doktor Georg Rich war einmal der Chef-Volkswirt der SNB. Vor über 20 Jahren durfte ich für knapp eine halbe Stunde bei ihm vorsprechen.

      Damals sagte er u.a., eine Notenbank mache aus “nicht-geld-fähigen Wertpapieren” “geldfähige Wertpapiere”.

      Damit hatte er den Nagel auf den Kopf getroffen.

      Und es erstaunte mich damals und noch bis heute, dass jemand, der das verstanden hat, nicht begreift, dass Geld demzufolge eine Schuld der SNB ist.

      mfG

    • @Dr. Marc Meyer,
      demnach, dass wollte ich von Ihnen hören, haben wir uns verstanden.
      Danke und einen schönen Abend.

  4. @Ueli

    Nichts gegen theoretische Modelle an sich.

    Nur: Wenn man sich Modellen bedient, um die Zusammenhänge vereinfacht darzustellen, so müssen diese Modelle korrekt sein.

    Aber die einfachsten Modelle in der Wirtschaftswissenschaft weisen bereits gravierende Fehler auf: Minus- und Pluszeichen werden verwechselt – Aktiven und Passiven werden verwechselt und dergleichen.

    Deshalb kommen die Wirtschaftswissenschafter zu absurden Theorien, wie, die SNB können “Geld aus dem Nichts schaffen” und damit “unbeschränkt” alles kaufen und dergleichen Unsinn.

    Diese Modelle werden dann so kompliziert dargestellt (z.B. IS-LM-Modell), dass der Mann auf der Strasse nicht mehr versteht. Man glaubt deshalb den Professoren jeden Unsinn.

    An den Universitäten werden schwerste Mathematikprüfungen gestellt, um die Studenten zu “sieben”. Dabei merken die Professoren nicht einmal, dass die Vorzeichen ihrer eigenen Rechnungen falsch sind.

    Die Wirtschaftswissenschaftlichen Zeitschriften werden zensuriert, so dass eine Richtigstellung der Fehler nicht möglich ist.

    Beispiel: Die Schweizerische Zeitschrift für Volkswirtschaft und Statistik, die u.a. mit Steuergeldern finanziert wird, hat ihr Büro – bei der Nationalbank.

    Direktoren der SNB sind im Redaktionsausschuss der Zeitschrift. Kritik an der Geldtheorie wird somit im Keime erstickt.

    Es werden nur Professoren in die Nationalbank berufen, die stramm die Irrlehren ihrer Ziehväter vertreten. Bei der SNB kommen sie dann ins Direktorium oder in den SNB-Bankrat.

    Wer es aber wagen sollte, die Geldtheorie und damit indirekt die Geldpolitik der SNB zu hinterfragen, der wird aus der wissenschaftlichen Gemeinschaft ausgestossen.

    Bezahlen tut die Zeche dann aber das Volk.

  5. Wissen Sie, Herr Meyer, was das Problem ist? – Die meisten Leute, die sich Wirtschaftswissenschafter nennen, beherrschen die Basics des Wirtschaftens nicht, wozu auch ein tieferes Verständnis der Doppelten Buchhaltung und der Geldschöpfungsmechanismen gehört und eventuell auch eine Ahnung von Geld- oder Währungsgeschichte. – Das sind Leute, die irgendie auf einer Metaebene in ihrem Zirkel diskutieren und wo der eine dem anderen nachplappert oder vom anderen Käse abschreibt. Und Weder di Mauro und andere werden dann hochgehypt, ohne dass diese Leute jemals wirklich etwas geleistet haben. Und viele nicken andächtig mit, auch Wirtschaftsführer, weil sie selber keinen blassen Schimmer haben und auch irgendwie in ihre Positionen gerutscht sind und sich nie die Zeit nahmen (oder nehmen konnten, da mit viel Firmen- und Karrierepolitik und Boniplänen beschäftigt bzw. abgelenkt…) oder schlicht intellektuell überfordert waren, die Dinge wirklich durchzudenken. Die meisten dieser Wirtschaftswissenschafter könnten keinen Kiosk erfolgreich führen. Sie machen sich aber gut als vermeintlich intellektuelle Dekoration in den BoDs. – Und das sagt hier einer mit einem “Dr./PhD” in Wirtschaftswissenschaften von einer der renommiertesten Hochschulen.

    • @Häschen

      Danke.

      Es ist wirklich so: Einer plappert dem andern nach.

      Sogar unser Bundesrat plappert einfach dem Herrn Professor Jordan nach und Herr Professor Jordan plappert seinem Ziehvater Professor Baltensperger nach und Herr Professor Baltensperger plappert dem Herrn Professor Friedman nach und der Herr Professor Friedman plappert dem Herrn Professor Keynes nach und und und.

      Niemand nimmt sich die Mühe, der Sache mal auf den Grund zu gehen.

      Keynes hat einen unglaublichen Schwachsinn erzählt und Notenbankgeld als “Liquidität” der Zentralbank bezeichnet.

      Hier liegt der “Hase im Pfeffer” – als “Häschen” haben Sie das offenbar erkannt.

      Diese Eiterbeule muss jetzt endlich aufgestochen werden.

      freundliche Grüsse

      Marc Meyer

    • @Häschen Dr./PhD,
      unser derzeitiges Finanz- und Wirtschaftssystem muss als ausgedient zu qualifizieren sein, und die Wirtschaftswissenschaften als unwissenschaftlich und als politische Propaganda angesehen werden, und zuletzt, ja, die Banken als Betrugssystem zu bezeichnen ist ein Euphemismus.

      @Dr. Marc Meyer,
      zu Ihre These “Geldschöpfung SNB” erlaube ich mir folgendes in den Raum zu stellen. Es ist richtig, die Banken erzeugen kein Bargeld in Form von Münzen oder Banknoten, sondern sie schöpfen Giralgeld. Dieses ist in der praktischen Anwendung heute jedoch weitgehend dem Bargeld gleichgestellt.

      In der SNB Broschüre “Die Nationalbank und das liebe Geld” steht auf Seite 19 unten “Die Banken schaffen neues Geld, indem sie Kredite vergeben” (http://www.snb.ch/d/welt/contact/pdf/bro_b_d.pdf)

      Wollen Sie etwa behaupten, die SNB würde in ihren Broschüren die Unwarheit bewusst propagieren?

      Das Bankeinlagen kein Geld im Sinne von gesetzlichen Zahlungsmitteln (Münzen, Banknoten und Zentralbankguthaben) sind, ist richtig, sie können im Normalfall jedoch wie Geld verwendet werden, z.B. bei Überweisungen. Ausserdem können sie jederzeit, solange die Bank Bargeld hat, in Bargeld gewechselt werden.

      Da die Banken bei Überweisungen nur ein Netto Clearing vornehmen, muss nur die jeweilige Differenz aus allen Überweisungen eines Tages vorhanden sein und nicht jede einzelne Summe wie Sie hier glauben machen wollen.

      Wäre Ihre Aussage richtig, dass Banken keine Gelder schöpfen könnten, wie erklären Sie dann die Zunahme der Geldmengen M1 – M3? Hier wäre eine klare Antwort Ihrerseits nötig. Diese erwarte ich gerne!

      In der Monatsstatistik der SNB ist klar ersichtlich, dass Ihre Aussage über Einlagen und Geldmengen ebenfalls falsch sind.

      http://www.snb.ch/ext/stats/statmon/pdf/defr/B1_Notenbankgeldmenge.pdfund http://www.snb.ch/ext/stats/statmon/pdf/defr/B2_Geldmengen.pdf

      Vergleichen Sie doch bitte einmal die Notenbankgeldmenge aus dem ersten Link mit den Einlagen aus dem zweiten Link. (Spalten 2, 3 und 5)

      Wo ist die Übereinstimmung die Sie sehen wollen auf der Basis der jahrtausenden alten Buchhaltung?

      Wenn Sie eine stichhaltige Antwort wissen, schreiben Sie sie bitte!

    • @Trader

      In der SNB Broschüre “Die Nationalbank und das liebe Geld” steht auf Seite 19 unten “Die Banken schaffen neues Geld, indem sie Kredite vergeben” (http://www.snb.ch/d/welt/contact/pdf/bro_b_d.pdf)

      Entscheidend ist also der Satz:

      „Die Banken schaffen neues Geld, indem sie Kredite vergeben.“

      Ich habe auf diese falschen Argumente bereits mehrmals hingewiesen in meinen Beiträgen „Die SNB und das Märchen von der Geldschöpfung“ oder „Vollgeldinitiative – Lachnummer mit Emil“ und in anderen Beiträgen.

      Gerne wiederhole ich:

      Der Hauptfehler in der Geldtheorie besteht darin, dass Geld als Aktivum des Geldemittenten interpretiert wird. Die Notgenbank gewähre den Geschäftsbanken einen Kredit. Diesen Kredit könnten die Banken nun weiter an die Wirtschaft ausleihen (siehe u.a. auch Lehrbuch „Volkswirtschaftslehre“ von Brunetti).

      Geld wäre demzufolge ein Aktivum des Geldemittenten. Das ist aber falsch: Geld ist umgekehrt ein Passivum des Geldemittenten.

      Ich unterstelle der Nationalbank nicht, dass sie bewusst die Unwahrheit propagiert. Ich stelle aber fest, dass die Nationalbank offenbar nicht versteht, wovon sie spricht.

      Ich unterstelle der SNB jedoch, dass sie die Wahrheit unterdrückt. Ich habe auf der home page der SNB „iconomix“ versucht, den Irrtum mit der „Geldschöpfung aus dem Nichts“ richtigzustellen. Leider wurden alle meine Texte nachträglich abgeschnitten und die SNB gab eine irreführende Erklärung ab, weshalb meine Argumentation nicht korrekt sei.

      Und das tat die SNB auf ihrer home page „iconomix“, die mit Steuergeldern finanziert wird.

      Wenn beispielsweise eine Geschäftsbank einen Hypothekarkredit verleiht, so verbucht sie auf ihrer Aktivseite den gewährten Hypothekarkredit und auf der Passivseite das neue emittierte Geld in Form von Buchgeld. Damit kann der Bauherr die Rechnungen für Architekt, Bauleute, Material usw. bezahlen.

      Der Buchungssatz bei dieser Geldschöpfung lautet somit:

      „gewährtes Hypothekardarlehen an Giroguthaben von Kunde“

      Diese Geldschöpfung der Geschäftsbank erfolgt somit vollkommen unabhängig davon, ob vorher irgendjemand bei der Bank Kapital angelegt hat. Es ist vollkommen neues Geld entstanden basierend auf der Sicherheit des Hauses. Und dieses Geld ist nicht der Kredit auf der Aktivseite der Bilanz, sondern das Buchgeld auf der Passivseite.

      Deshalb ist die Aussage der SNB falsch, wonach Geld ein Kredit der Bank sei. Im Gegenteil, Das Geld ist eine Schuld der Bank gegenüber dem Bauherrn.

      Auf Seite 18 in der SNB-Broschüre, die Sie zitieren, schreibt die SNB wörtlich:

      Zitat:

      „Banken sammeln Geld von den Sparern und leihen es an Kreditnehmer aus. Durch diese Kreditvermittlung schaffen die Banken neues Geld. Banken sind deshalb «Geldschöpfer».

      Zitat Ende

      Diese Behauptung der SNB ist falsch. Die Banken leihen nicht Geld aus, das sie von anderen Kunden erhalten haben. Nein – die Banken emittieren neues Geld gegen die Sicherheit des Hauses. Das sind dann Schulden der Banken, keine gewährten Kredite.

      Ich habe die entsprechenden Buchungssätze, mit denen die Geldschöpfung richtiggestellt wird, ausführlich in den diversen Nachträgen zum Artikel „Die SNB und das Märchen von der Geldschöpfung“ aufgezeigt.

      Zu Ihren weiteren Punkten: Ich wüsste nicht, so ich das Netto Clearing angesprochen haben soll. Aus Ihren weiteren Ausführungen werde ich auch nicht klug. Ich weiss nicht, wo ich was gesagt haben sollte, was Sie mir hier wiederlegen wollen.

    • Häschen ich gratuliere Ihnen zu Ihrem Kommentar. Genau so ist es Professoren in ihren theoretischen Modellen sind mehrheitlich gescheitert, weil wirtschaften noch ganz andere Regeln hat als diese theoretischen Modelle.

    • @Dr. Meyer,
      herzlichen Dank!

      “Diese Behauptung der SNB ist falsch. Die Banken leihen nicht Geld aus, das sie von anderen Kunden erhalten haben. Nein – die Banken emittieren neues Geld gegen die Sicherheit des Hauses. Das sind dann Schulden der Banken, keine gewährten Kredite. Zu Ihren weiteren Punkten: Ich wüsste nicht, so ich das Netto Clearing angesprochen haben soll. Aus Ihren weiteren Ausführungen werde ich auch nicht klug. Ich weiss nicht, wo ich was gesagt haben sollte, was Sie mir hier wiederlegen wollen”

      A) Ich will Sie nicht widerlegen, sondern Ihre Argumente nachvollziehen können!

      B)Ich habe irrtümlicherweise einige Kommentare von Ihnen aus den Zusammenhang gerissen, dadurch ist mein Kommentar nicht präzise kommuniziert worden, dafür entschuldige ich mich.

      C)Nochmals, wenn Sie gestatten, zu Banknoten in Verbindung mit Zentralbankgeld und Giralgeld.

      Vorweg: Mit Ihnen stimme ich überein, wenn Sie auf die Problematik der “Terminologie” hinweisen: es geht hier also, um Baknoten. Ist es falsch davon auszugehen, dass die Kreditinstitute jederzeit über ihre Guthaben bei der Notenbank verfügen können. Die Notenbank aber nicht über ihre Kredite an Kreditinstitute verfügen kann, sondern sie muss, nachdem sie einmal Banknoten gegen Wechsel oder Lombardpapiere ausgegeben hat, immer warten. Oder/Entweder bis die Frist verstrichen ist, an der die von ihr an die Banken ausgegeben Banknoten zurückgegeben werden müssen???

      Dies ist eine physische Rückgabe in meinen Augen (dinglich, Rückgabe einer vertretbaren Sache) und keine Rückzahlung (tilgend).

      Oder sie muss (im Fall des zwischenzeitlichen Ausscheidens der Banken) warten, bis die ihr als Besicherung bei der Ausgabe (nicht Kreditierung) ihrer Noten bzw. jederzeit in Noten abrufbaren Gutschriften hingegebenen Schuldtitel nach den auf ihnen vermerkten Fristigkeiten fällig werden.

      Dann kann sie die Rückgabe der vertretbaren Sache – eben – die Banknoten einklagen. Stimmt das`?

      Soweit meine Interpretation zu SNB Kredit. Letztlich läuft alles auf eine Verwechslung von Kreditgewährung mit Sicherheitsablegung und auf eine Verwechslung von Sachenrecht mit Schuldrecht hinaus. In diesem Zusammenhang, vermag Ihre Argumentation mich nicht zu überzeugen.

      Da nicht beide – SNB und Geschäftsbanken – gleichzeitig Kredite bzw. Guthaben gegeneinander buchen können ohne entsprechende Verbindlichkeiten gegeneinander zu buchen, tritt der Schwindel offen zu Tage.

    • @Ueli

      Nichts gegen theoretische Modelle an sich.

      Nur: Wenn man sich Modellen bedient, um die Zusammenhänge vereinfacht darzustellen, so müssen diese Modelle korrekt sein.

      Aber die einfachsten Modelle in der Wirtschaftswissenschaft weisen bereits gravierende Fehler auf: Minus- und Pluszeichen werden verwechselt – Aktiven und Passiven werden verwechselt und dergleichen.

      Deshalb kommen die Wirtschaftswissenschafter zu absurden Theorien, wie, die SNB können “Geld aus dem Nichts schaffen” und damit “unbeschränkt” alles kaufen und dergleichen Unsinn.

      Diese Modelle werden dann so kompliziert dargestellt (z.B. IS-LM-Modell), dass der Mann auf der Strasse nicht mehr versteht. Man glaubt deshalb den Professoren jeden Unsinn.

      An den Universitäten werden schwerste Mathematikprüfungen gestellt, um die Studenten zu “sieben”. Dabei merken die Professoren nicht einmal, dass die Vorzeichen ihrer eigenen Rechnungen falsch sind.

      Die Wirtschaftswissenschaftlichen Zeitschriften werden zensuriert, so dass eine Richtigstellung der Fehler nicht möglich ist.

      Beispiel: Die Schweizerische Zeitschrift für Volkswirtschaft und Statistik, die u.a. mit Steuergeldern finanziert wird, hat ihr Büro – bei der Nationalbank.

      Direktoren der SNB sind im Redaktionsausschuss der Zeitschrift. Kritik an der Geldtheorie wird somit im Keime erstickt.

      Es werden nur Professoren in die Nationalbank berufen, die stramm die Irrlehren ihrer Ziehväter vertreten. Bei der SNB kommen sie dann ins Direktorium oder in den SNB-Bankrat.

      Wer es aber wagen sollte, die Geldtheorie und damit indirekt die Geldpolitik der SNB zu hinterfragen, der wird aus der wissenschaftlichen Gemeinschaft ausgestossen.

      Bezahlen tut die Zeche dann aber das Volk.

  6. Der Erfindungsgeist der Regierungen, sich auch dann noch finanzieren zu können, wenn der Markt nicht mehr gewillt ist, die Defizite zu decken, führen in der Regel zu Kollateralschäden, die sehr wohl antizipiert werden können. In der Überlegung geht häufig vergessen, dass die Metastase, welche durch den Wildwuchs staatlicher Finanzierungsinnovation die Funktion des Substitutes Geld nachhaltig negativ tangiert, sich auch auf die bestehende Geldmenge mit voller Wucht überträgt. Zu welchen Mitteln der Staat in einer Stresssituation greifen kann und welche Folgen daraus resultieren, lesen Sie hier:

    http://www.bankingundfinance.ch/produkte/was-die-seigniorage-ueber-die-aktuelle-situation-bei-der-geldmenge-aussagt/

  7. Nachtrag I:

    Wollen wir, dass es bald keine Banknoten mehr gibt?

    Wie kann die SNB negatives Eigenkapital verhindern?

    Erst die kommenden Bilanzdaten per Ende Januar 2015 werden zeigen, wie hoch die Eigenkapitalquote der SNB noch ist. Als die SNB damit anfing, in grösserem Stil Euro zu kaufen zwecks dessen Schwächung (anfangs 2010) betrug das Eigenkapital der SNB 66 Milliarden Franken.
    Das entsprach einer Eigenkapitalquote von über 30 Prozent.

    Wie hoch die Eigenkapitalquote heute noch ist, ist schwierig abzuschätzen. Man weiss nicht, zu welchem Kurs die SNB wieviel Euros gekauft hat. Es muss befürchtet werden, dass das Eigenkapital der SNB auf gegen 20 Milliarden Franken gefallen ist. Das entspräche einer Eigenkapitalquote von unter 5 Prozent. Wir werden sehen.

    Annahme: Extrapoliert man die Vergangenheit in die Zukunft und geht man davon aus, dass in den nächsten 5 Jahren der Euro nochmals 40 Prozent fällt (2009 notierte er bei 1.50) bzw. der Franken um 40 Prozent steigt, so würde die SNB nochmals einen Verlust von 200 Milliarden Franken erleiden.

    Gut möglich, dass der Euro nicht so stark fällt; gut möglich, dass er stärker fällt; gut möglich, dass er erst bis in 10 Jahren so stark fällt; auch möglich, dass er zuerst steigt und dann erst fällt. Da in den vergangenen 50 Jahren aber sämtliche Währungen gegenüber dem Franken ausnahmslos gefallen sind, ist davon auszugehen, dass der Franken langfristig weiter steigt bzw. der Euro fällt.

    Es muss also damit gerechnet werden, dass die minime Eigenkapitalquote der SNB bald vollständig aufgezehrt sein wird. Die Gefahr droht, dass das Eigenkapital der SNB also früher oder später negativ wird.

    In einer Demokratie sind wir verpflichtet, das zu diskutieren, bevor es geschieht.

    Negatives Eigenkapital kann die SNB aber weder durch „Drucken von Banknoten“ noch durch Erhebung von Steuern (Rekapitalisierung durch Bund und Kantone) wieder aufstocken. Die SNB muss also bereits jetzt handeln, um negatives Eigenkapital zu vermeiden.

    Und der geneigte Leser bemerkt: Die SNB arbeitet bereits konzentriert an dieser Aufgabe – sie hebt die Minuszinsen an. Das Kapital, das sie voraussichtlich auf dem Devisenmarkt verlieren wird, muss sie bereits jetzt erwirtschaften durch die Erhebung von Negativzinsen.

    Um zweistellige Milliardenbeträge mit Minuszinsen zu verdienen, müssen diese massiv angehoben (ins Minus) d.h. gesenkt werden. D.h. die SNB muss die Massivzinsen ganz weit hinunterdrücken.

    Naive Wirtschaftsprofessoren und Politiker verbreiten jetzt die Mär, das sei gut für die Wirtschaft. Dabei haben sie nicht erkannt, dass fallende Negativen der SNB genau dasselbe bedeuten wie steigende Aktivzinsen der SNB.

    Wenn die SNB die Negativzinsen noch weiter senkt, so „lockert“ sie die Geldpolitik nicht – im Gegenteil – sie zieht die Schreibe an.

    Das grosse Problem stellt sich nun, dass diese Negativzinsen umgangen werden können durch das Halten von Banknoten.

    Jordan wird das mit allen Mitteln unterbinden. Er hat ja gesagt, die Marktbeobachter hätten die Strenge der ergriffenen Massnahmen noch gar nicht begriffen (siehe Beitrag: „SNB wird Banknoten abschaffen müssen“, Inside Paradeplatz).

    Es ist also höchste Zeit, dass die SNB ihre masslosen Devisenbestände sofort veräussert. Ansonsten droht, dass wir bald kein Bargeld mehr haben.

    Wollen wir das? Angebliche „Unabhängigkeit“ der SNB hin oder her?

  8. Die Rekapitalisierung unserer SNB scheint mir aktuell nicht das vordringlichste Problem der Schweiz:

    Der sog. Vordenker in Sachen Negativzins, der US-Wirtschaftsprof. Miles Kimball, hat soeben die SNB in einem Interview (im pluralis majestatis ?!) mehr oder weniger aufgefordert, eine Einlagegebühr für Bargeld zu erheben, um das Konzept der Negativzinsen so richtig zum Laufen zu bringen.

    Worum geht’s – Negativzinsen belohnen Schuldner, weil die fürs Schuldenmachen nicht nur Nichts bezahlen müssen, sondern pro Jahr noch was geschenkt bekommen. Die grösste Schuldnerkategorie auf diesem Planeten sind übrigens Regierungen, aber wer mich hier öfter liest, weiss das inzwischen ja bereits zur Genüge.

    Und von wem holen Regierung/Zentralbank/Banken sich dieses Geschenk: Na, von den Sparern.

    Wie würden Sie als Sparer reagieren ? Eine Variante wäre, das Konto abzuräumen, das Bargeld zu Hause zu horten, und nur bei Bedarf wieder in die Bank einzuzahlen. Eine vernünftige Vorgehensweise in meinen Augen.

    Prophylaktisch kämpft der sog. Vordenker da also schon mal gegen an. Eben mit einer Gebühr bei Wiedereinlage.

    (Für die Geldtheoretiker unter uns – prinzipiell dasselbe wie das berüchtigte Schwundgeld, der Traum aller Sozialisten. Aber auch das nur am Rande.)

    Die nächste Stufe wird dann sein, Bargeld komplett abzuschaffen. Was es nicht gibt, kann man nicht horten.

    Wiederum der Traum aller Sozialisten und erst recht der Regierung, die dann auf alle, aber auch wirklich alle Spareinlagen endlich voll elektronisch Zugriff hat.

    Natürlich nur für den Fall eines Falles, klar – etwa für die nächste Bankenrettung in der nächsten Bankenkrise.
    Jedenfalls gab es hierzulande bereits erste Ansätze zur Bargeldabschaffung im vorigen Jahr.

    Die vorletzte Stufe wird dann sein, die Negativzinsen in zweistellige Höhen zu schrauben.
    Soll keiner denken, das ginge nicht. Das geht prima. Den Banken wäre das übrigens völlig egal, weil die am Zinsspread verdienen, egal wie absolut hoch oder niedrig der Zins selbst ist.

    Die zweite Variante, diesem sozialistischen Raubzug auszuweichen, bestünde darin, statt Bargeld zu horten, es einfach in Aktien anzulegen. Die ja nach gängiger Meinung steigen, solange Zinsen fallen.

    Wobei ich hier schon öfters jedem Bürger US-Aktien nahegelegt hatte. Was ich hiermit erneut tue – nach der aktuellen Konsolidierungsphase / Korrektur. Die entweder im Mai/Juni oder Anfang Oktober enden dürfte. Aber auch das nur am Rande.

    Ach so, ja, und was wird dann die finale Raketenstufe bedeuten ?! Na, was passiert wohl,

    – wenn eine Regierung erst verantwortungslos tradende Banken zu Lasten sparender / steuerzahlender Bürger rettet, ohne auch nur einen Banker zur Verantwortung zu ziehen,

    – dann, nach einem Jahrhundert anderweitiger Politik und unter Bruch der Verfassung, deren Kunden und Bankmitarbeiter = Bürger an ausländische Regierungen verrät (wegen eines künftigen Treppenwitzes der Geschichte, nämlich der Hinterziehung von Direktsteuern, aber auch das nur am Rande),

    – nebenbei in Kollaboration mit der Zentralbank den sparenden / steuerzahlenden Bürgern rd. 50 Mrd. an Spareinlagen durch einen von vornherein aussichtslosen Mindestkurs versaubeutelt, wobei eben kurz mal das Eigenkapital der Zentralbank aufs Spiel gesetzt wurde (s. obigen Artikel),

    – danach diese Zentralbank -unter weiterem Einsatz der Spareinlagen der Bürger- diesen Mindestkurs schamlos halten lässt, nur eben neu auf niedrigerem Niveau,

    – parallel denselben Sparern / Steuerzahlern Negativzinsen aufbrummen lässt, was übrigens deren Altersvorsorge über kurz oder lang zerstören wird, die ja vorschriftsgemäss überwiegend in sog. “sicheren” bzw. “risk free” Staatsanleihen anzulegen sind,

    – danach denselben Sparern / Bürgern
    noch das Bargeld wegnehmen will, damit man diese Negativzinsen in voraussichtlich zweistellige Höhen schrauben kann – wie gesagt, rein und allein zum Wohle von Schuldnern natürlich nur,

    – und zu guter Letzt noch neue Steuern auf Kapitalgewinne einführen will, die natürlich die Bürger treffen soll, die sich (s.o.) mit Aktien vermeintlich dem Irrsinn der Regierung/Zentralbank entziehen wollten..

    Na, was könnte dann wohl passieren ?!

    • @Dr. Jürgen Ott, Herrliberg

      Sehr geehrter Herr Doktor Ott

      Besten Dank für Ihren Beitrag.

      Ich gehe mit Ihnen einig: Das vordringlichste Problem ist noch nicht die Rekapitalisierung von negativem Eigenkapital. Ich habe diesen Beitrag geschrieben, um auf die neusten Irrlehren hinzuweisen, die uns von Seiten renommierter Wirtschaftswissenschaftlern drohen.

      Ich ging auf die aktuelle Diskussion ein. Das scheint mir wichtig.

      Die SNB wird nun versuchen, über Negativzinsen so viel Kapital der Wirtschaft zu entziehen, dass sie genügend Erträge erwirtschaftet, ihre Devisenverluste zu auszugleichen.

      Aber Sie haben Recht: Bezüglich des Problems der Negativzinsen stehen wir ersten am Anfang. Ich habe ja in meinem Beitrag vom 29. Dezember 2014, also unmittelbar nach der ersten Ankündigung von Negativzinsen durch die Nationalbank, auf die Gefahr hingewiesen, dass die SNB unsere Banknoten wird abschaffen müssen (siehe Beitrag: Die SNB wird Banknoten abschaffen müssen, Inside Paradeplatz).

      Jetzt wird das auch von einem US-Amerikanischen Professor in der Finanz und Wirtschaft bestätigt (Warum er aber Negativzinsen per se gut findet, bleibt mir allerdings ein Rätsel; auch ist mir unklar, weshalb die Gebühr bei Einzahlung der Banknoten erhoben werden soll und nicht bei Auszahlung; aber das ist jetzt noch nicht so wichtig).

      Ich gehe mit Ihnen aber vollkommen einig, dass die sehr grosse Gefahr droht, dass wir bald keine Banknoten mehr haben werden.

      Ich habe übrigens im Anschluss auf Ihren Hinweis extra den obigen Nachtrag I geschrieben.

      Freundliche Grüsse

      Marc Meyer

    • @Dr. Ott, hervorragend, bleibt dazu lediglich hinzuzufügen, da Sie die sozialistische Ideologie erwähnt haben, dass die deologische Rechtfertigung durch den Neoliberalismus und dessen Umsetzung in praktische Politik auch zu beleuchten wäre. Diese Kombination ist noch zerstörerischer, weil dadurch das Gewinnstreben von der Realwirtschaft in die Finanzwirtschaft verlagert wird. Sie führt damit zur schleichenden Erosion der Sozialen Marktwirtschaft, produziert systemische Arbeitslosigkeit, spaltet die Gesellschaft in reich und arm und zerstört die solidarischen Grundlagen des Gemeinwesens (Sozialwerke und Währung).

      Eine Frage: Was meinen Sie mit “Regierungen”?

    • @ Der Trader

      Ich bin auch kein Freund der sog. Neoliberalen – diesen aktuell im Westen vorherrschenden Faschismus finde ich geradewegs zum Kotzen.

      Politisch ist für mich zwischen Links und Rechts demzufolge kaum eine Differenzierung mehr erkennbar. Egal, ob hier oder in der EU oder in den USA. Alle politischen Parteien arbeiten nur noch an neuen Gesetzen zur Einschränkung individueller Freiheit. Nur noch darin, welche Bereiche vorrangig reguliert werden sollen, gibt es noch graduelle Unterschiede.

      Etwas grobklotzig, meine Wertung, ich weiss, aber ich habe die politischen Programme der Gegenwart ja schliesslich nicht erfunden.

      Gegenfrage 1 – was verstehen Sie nicht, wenn ich “Regierungen” sage ?
      Gegenfrage 2 – was verstehen Sie unter einer “Sozialen Marktwirtschaft” ?

    • @Dr. Ott,

      “Gegenfrage 1 – was verstehen Sie nicht, wenn ich “Regierungen” sage ?Gegenfrage 2 – was verstehen Sie unter einer “Sozialen Marktwirtschaft” ?”.

      1. Aus meiner Sicht haben niemals die Menschen Krieg geführt, denn das waren immer die Regierungen. Da stimmen unsere Meinungen sicherlich überein.

      Frage: hat eine Regierung heute überhaupt Spielraum?

      Hierarchie ist eine Machtstruktur: die Unteren hängen von den Oberen ab. Wie soll die Politik hierauf reagieren? Wie kann mit den vielfältigen Herausforderungen der Finanzwirtschaft umgegangen werden? Geldverwalter diktieren der Gesellschaft und der Politik ihre eigenen Regeln. Ihr Antrieb ist Gier. Gier ist tief im Wesen der Menschen verankert. In der Anonymität der Handelsräume an den Börsen gibt es keine Skrupel oder moralische Abwägungen. Hier wird maßlose Gier hemmungslos ausgelebt. Es herrscht Verteilungskampf (es hat sich nichts geändert, Sie dürfen mir glauben – es hat auch nichts im geringsten mit Freien Märkte etwas zu tun, dass sind Märchen und Legenden für das Publikum).

      2. Der Glaube, dass die Finanzmärkte ohne Einschränkungen walten und schalten sollten, ist die Grundlage der noch immer herrschenden Lehre der Ökonomie. Dieser Glaube hat einen Kreuzzug ausgelöst und die Wissenschaft, die Presse, die Politik wie auch die öffentliche Meinung erobert. Die Kapitalmärkte üben auf die Belegschaften und auf ihre Chefs einen gewaltigen Druck aus, von diesem zu befreien, wäre der erste Schritt – von Vielen – die zu einer nachhaltigen, menschenfreundlichen Soziale Marktwirtschaft führen könnte.

      Gegenfragen 1 und 2: Was ist für Sie Freiheit? Sollte eine Regierung nicht u.a., auch Regulieren und Rahmenbedingungen aufstellen?

    • @ Der Trader

      Das Gute an Ihnen ist, wiewohl Sie bislang selten auf meine Fragen eingegangen sind, dass Sie Ihre Stellungnahmen idR mit rhetorischen Fragen geradezu spicken – was mir die inhaltliche Antwort jedoch ebenfalls erspart; vielen Dank.

  9. @Marc Meyer Dr.: Ja, aber Jordan dafür verantwortlich zu machen, halte ich nicht für statthaft.
    Im Gegenteil, ein anderer Präsi hätte dem Treiben sicherlich noch viel länger zugeschaut. Jordan ist Garant für eine bodenständige, nachhaltige Geldpolitik. Bin mir sicher, der weiss was er tut.
    (bin zur Zeit “grad echli Fän vo dem!”…;-)

    • @Schorsch

      Nichts gegen den Menschen Thomas Jordan. Fachlich begeht er aber gravierende Irrtümer.

      SNB-Chef Professor Thomas Jordan unterliegt dem fundamentalen Irrtum, dass er Notenbankgeld (Banknoten und Giroguthaben der Banken bei der SNB) als Zahlungsmittel der SNB interpretiert anstatt als Schuld der SNB.

      Basierend auf diesem Irrtum hat er als Vize-Präsident des SNB-Direktoriums den Fehlentscheid mitgetragen, den Mindestkurs einzuführen.

      Die Euro-Stützungskäufe haben die SNB und damit die Schweiz bisher an die 50 Milliarden Franken gekostet.

      Immer wieder hat Jordan behauptet, Notenbankgeld sei “Liquidität” der SNB bzw. die SNB könne den Mindestkurs unbeschränkt durchsetzen, weil sie unbeschränkt “Liquidität” schaffen könne durch Geld drucken.

      Er wollte seinen Irrtum nicht einsehen. Das hat die Schweiz unnötig viele Milliarden gekostet. Erst die Realität hat Jordan seine Grenzen und die der SNB aufgezeigt.

      Bei korrekter Analyse wäre dieses Mindestkurs-Debakel der SNB nicht nötig gewesen.

      mfG

    • @Schorsch

      Noch eine kurze Frage:

      Ist es Ihnen gleichgültig, wenn die SNB die Negativzinsen nun immer weiter nach unten drückt und wir bald keine Banknoten mehr haben werden?

      Ihr Idol Jordan hat diesen Weg eingeschlagen. Wenn er das masslose Devisenportefeuille nicht bald abstösst, wird das geschehen.

      MfG

    • @Marc Meyer Dr. /12.26h

      Danke für Ihre Einladung, weitere unqualifizierte Kommentare abzugeben und an der Diskussion teilzunehmen.
      Sie stellen mir 2 Fragen im selben Satz:

      1. Negativzinsen:
      Ja, mir ist es komplett egal, wenn die Negativzinsen weiterhin erhöht werden. Das Ende der Fahnenstange dieser Aktion wird schneller erreicht sein, als Prof. Jordan dies kund tut (er weiss das natürlich). Die “Betreuer” der 1., 2. und 3. Säule schreien schon jetzt Zetermordio. Eine massive Erhöhung der Negativzinsen über einen längeren Zeitraum ist politisch nicht durchsetzbar.
      Zudem treiben Negativzinsen das Kapital in Sachwerte. Immobilien und Edelmetalle oder sogar Fremdwährungen. Darauf freue ich mich persönlich regelrecht, könnte ich dabei doch lediglich profitieren. Siehe auch die derzeitigen Vorstösse i.S. AHV, PK’s und deren schwache Immo-Allokation.
      Bevor Negativzinsen ins Unermessliche erhöht werden, tippe ich zudem auf Kapitalverkehrskontrollen. TJ steht unter enormem Druck. Er weiss, dass wenn er die Chose an die Wand fährt, er dann filetiert und kalt geräuchert auf dem Helvetiaplatz feil geboten wird. Lassen wir ihn also seinen Job machen und würdigen dann seine Resultate.

      2. Bargeld-Abschaffung:
      Zugegeben, eine interessante These. Erinnert an “la bête in Brüssel” oder “Jan van Helsing”. Zudem wäre dies sicher im Interesse von EWS. Dumm nur, dass diese bis zum Tage, wenn sich dannzumal diese Frage stellt, nicht mehr in der Regierung weilen wird… (auch Bienenköniginnen haben einen definierten Lebenszyklus).
      Auch hier empfiehlt sich in Gold long zu gehen, zumindest solange, bis konsequenterweise das Halten von physischen Edelmetallen bei Todesstrafe unterbunden wird.

      3. Kapitalisierung der SNB:
      Da kann ich Ihrer Argumentation nicht vollends folgen. Ich sehe nicht ein, weshalb eine Rekapitalisierung der SNB nicht erfolgen können sollte. Der Bund könnte auf aktuellem Zinsniveau locker eine CHF-Emission ausgeben mit Zins 0.00 – und die würde noch gezeichnet.
      Interessant wäre ein Szenario, indem Private eine Aktienmehrheit an der SNB ergattern würden (Statutenänderung). Die virtuelle Superlative dessen wäre dann der Fall, in der die FED die Aktienmehrheit an der SNB hielte. Da wäre mein persönlicher Albtraum dann tatsächlich noch wahr geworden (s. Jan van Helsing). Dann ist die Zeit gekommen, um Munition an Lager zu nehmen und die CH-Flagge raus zu hängen.

      Frage meinerseits:
      Der EUR ist m.E. auch heute noch massiv überbewertet. Auffallend auch, diese Bewegung der täglichen, kleinen Schritte nach oben.
      Angeblich (hab’s nicht überprüft) soll sich in der SNB-Bilanz der EUR-/Girokto.-Saldo kaum verändert haben seit dem 15.01.
      Wie ist das möglich?
      Meine Hypothese: TJ hat eine “geheime” Zusicherung von Don Mario erhalten, dass dieser im Zuge seiner QE-Aktivitäten schon mal prophylaktisch CHF und USD gegen EUR shortet und so EUR etwas stützt, aber vorallem den CHF schwächt.
      Was ist da dran an dieser Mutmassung?

      Alles in allem gestehe ich Ihnen neidlos zu, den Zahn der Zeit mit Ihren Vorstössen und Publikationen i.S. “SNB-die-Keingelddruckmaschine”, getroffen zu haben. Ein Scoop-of-the-year, der LH die Tränen in die Augen treiben dürfte (aus Neid). Allerdings weiss ich auch aus meinem eigenen bescheidenen Leben, dass solche Treffer nicht zweimal in Folge einzufahren sind. In diesem Sinne, und ganz nach Murphy’s Law, spricht dies jetzt nun nicht gerade für Ihre erneute These – sorry.

      Ich freue mich auf Ihren Kommentar und wünsche einen sorglosen Abend.
      mfG

    • @Schorsch

      Wenn Sie Ihren eigenen Kommentar als „unqualifiziert“ beschreiben, so wäre eine weitere Diskussion hier mit Ihnen Zeitverlust.

      Einige Punkte, die Sie schreiben, finde ich aber durchaus diskussionswürdig – andere weniger.

      Zu Punkt 1:

      Bin mit Ihnen einverstanden, dass noch belastendere Negativzinsen politisch kaum durchsetzbar sind.

      Die Geldpolitik der SNB basiert auf einer irreführenden Geldtheorie. Die SNB merkt das nicht. Deshalb können wir die SNB nicht einfach ihren Job machen lassen. Die SNB führt uns in die Irre.

      Zu Punkt 2:

      Wenn die SNB immer mehr Negativzinsen verlangt, so wird die Abschaffung der Banknoten unumgänglich.

      Zu Punkt 3:

      Das Volk hat eine Schuldenbremse eingeführt. Die momentane Verschuldung von Bund, Kantonen und Gemeinden beträgt insgesamt etwas mehr als 200 Milliarden Franken. Deshalb kann der Bund nicht einfach neue Schulden machen im Betrag von 150 Milliarden Franken, um die SNB zu rekapitalisieren. Das würde gegen die Bundesverfassung verstossen.

      Zudem könnte der Bund nicht eine solche Anleihe mit unendlicher Laufzeit begeben. Früher oder später würden die Zinsen steigen. Und dann? Wir und die nachfolgenden Generationen müssten unbefristet hohe Steuern bezahlen, um auf den Schulden der SNB Zinsen zu bezahlen.

      Und was wäre der Gegenwert dieser enormen Steuerlast? Wir hätten keinen Nutzen, ausser dass die Exportindustrie in den Jahren 2011 – 2015 eine „Euro-Schanze“ hatte.

      Zu Ihren restlichen Punkten:

      – Ich denke auch, dass der Euro noch mehr fällt in den nächsten 5 – 10 Jahren. Die Kaufkraftparitäten-Theorie, von der Bundesrat Schneider-Ammann gestern in der Tagesschau sprach, ist auch eine Irrlehre (siehe „Die SNB und ihr Big-Mac-Irrglaube, Inside Paradeplatz).

      – Da die SNB den Mindestkurs aufgegeben hat, muss sie auch nicht mehr so viel Kapital aufnehmen bei den Banken. Also ist es logisch, dass die Giroguthaben der Banken bei der SNB stagnieren.

      – Ganz wichtig in diesem Zusammenhang ist, dass die Leute mehr und mehr begreifen, dass diese Giroguthaben der Banken bei der SNB nicht Kredite der SNB an die Banken sind, wie die SNB jahrelang behauptete, sondern umgekehrt Kredite der Banken an die SNB.

      – Es ist einzig Herrn Lukas Hässig zu verdanken, dass ich hier schreiben kann. Eine NZZ beispielsweise oder das Schweizer Fernsehen (alles Sprachrohre der SNB) meiden mich wie der Teufel das Weihwasser. Herr Hässig hat mich „entdeckt“. Die FuW, bzw. Herr Bohnenblust, hatte mich auch schon mal „entdeckt“. Als dann aber Herr Bohnenblust die FuW an den Tagesanzeiger verkaufte, hat mich die Finanz und Wirtschaft wieder „fallen gelassen“. (siehe „Die SNB-Investitionspolitik ist zu überdenken, Januar 1996, „Wie ein SNB-Musterportefeuille aussehen müsste, Juni 1996)

      – Es geht hier nicht darum, den „scoop of the year“ zu landen. Ich habe die ganze Volkswirtschaftslehre überarbeitet – überarbeiten müssen – aus Verantwortung gegenüber den Volkswirtschaften. Hier befindet sich lediglich ein Auszug aus meinen Erkenntnissen. Mehr finden Sie in den Büchern „Arbeitslosigkeit – die grosse Verantwortung der Wirtschaftswissenschaft“ 1993 und „Geld – eine Obligation der Nationalbank“, 1997.

      mfG

  10. Wie man jemanden als Wirtschaftsweise bezeichnen kann, die solchen Stumpfsinn von sich geben, ist unbegreiflich, Weiter aufblähen, weiter Geld drucken, Casino am Laufen halten, wie die EZB. Der Kollaps ist vorprogrammiert und mussen, wie immer, von denjenigen Leuten getragen werden, welche solchen Leuten Glauben schenken.

    • @Peter Müller

      Sehr geehrter Herr Müller

      Besten Dank.

      Ein grosses Problem liegt in der Terminologie. Es herrscht Verwirrung bei den Ausdrücken.

      “Geld drucken” heisst in Tat und Wahrheit, dass die SNB Schulden macht.

      Vergleich: Früher wurden bei einer Obligationen-Emission die Obligationenbögen noch gedruckt und hatten Coupons zum Abschneiden.

      Wenn also beispielsweise Nestlé Obligationen druckte, so hiess das, dass sie Fremdkapital aufnahm.

      Genauso ist es, wenn die SNB Banknoten druckt: Sie verschuldet sich.

      In der Wirtschaftswissenschaft wird aber “Geld drucken” interpretiert, als würde die Zentralbank der Wirtschaft einen Kredit geben.

      Diesen Fehler begehen Weder-Di Mauro, Eichengreen und Jordan.

      Freundliche Grüsse

      Marc Meyer

  11. Frau di Mauro hat sicherlich ihren Mann, Filippo di Mauro, gefragt, der Chefstatistiker der Europäischen Zentralbank. Oder gehört das zu ihrem von der EU fianzierten Forschungsauftrag an der Uni`?

    Eichengreen hat in welt.de gesagt, dass er keinen einzigen Euro kaufen würde. Dass die SNB aber hunderte von Milliarden Euro kaufen soll, dass ist dann ganz konsequent.

    • Frau Di Mauro und Herr Eichengreen sind Opporunisten. Sollte die SNB ih Eigenkapital verbrannt haben, müsste der STEUERZAHLER wieder aufstocken. Genau dieses Risiko wollten Jordan und seine Kollegen zu Recht nicht eingehen. Wie kann man den Leuten erklären, dass sie jetzt mehr Steuern bezahlen müssen, nur weil die SNB auf Milliarden von schwachen Euro’s sitzt. Eine starke Währung hat einer Volkswirtschaft langfristig noch nie geschadet im Gegenteil. Wer hat denn seine Währung früher immer abgewertet ? Genau, die Länder, die heute grösste Mühe haben (Griechenland, Italien, Frankreich usw.)

    • @Anton Keller

      Sehr geehrter Herr Keller

      Danke für den Hinweis.

      Unglaublich, was die Wirtschaftsprofessorinnen und Wirtschaftsprofessoren uns weismachen wollen.

      Und wir Schweizerinnen und Schweizer, die gutgläubig vertrauen, werden die Zeche bezahlen mit zweistelligen bis dreistelligen Milliardenverlusten.

      Freundliche Grüsse

      Marc Meyer

    • @Ueli

      Richtig.

      Eine gesunde Wirtschaft besitzt eine gesunde Währung. Gesund heisst auch stark.

      Man erkennt den Baum an seinen Früchten.

      Den Franken schwächen heisst dem Franken schaden und dem Franken schaden heisst der Schweiz schaden.

      Das tut die SNB aufgrund der Irrlehren in der Wirtschaftswissenschaft, die sie unbedarft umsetzt, ohne zuerst kritisch zu hinterfragen.

      mfG

Marc Meyer
Together with the professor Hans Geiger and Lukas Hässig, Dr Marc Meyer is the biggest opponent of the Swiss National Bank. Analogously to Macbeth's three witches, George Dorgan called them the three Swiss sorcerers that fight against the seemingly unlimited power of central banks.
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